Glühendes Plädoyer für Bienen

Begegnung mit altem Handwerk: Kelly Beerbaum bekommt von Holger Ackermann einen Bienenkorb gezeigt. Ackermann kam in der Kluft eines Zeidlers zur Ausstellung. Zeideln bedeutete früher, die Waben aus Bäumen zu schneiden.  © Foto: Sergej Scheibe

Begegnung mit altem Handwerk: Kelly Beerbaum bekommt von Holger Ackermann einen Bienenkorb gezeigt. Ackermann kam in der Kluft eines Zeidlers zur Ausstellung. Zeideln bedeutete früher, die Waben aus Bäumen zu schneiden. © Foto: Sergej Scheibe

Wandlitz (MOZ) Hans Still vom 23.03.2018
Im alten Ägypten galt Bienenhonig als Speise der Götter, heute dient Honig als wichtiges Nahrungs- und Heilmittel. Doch den Bienen geht es nicht gut. Pflanzenschutzmittel, Krankheiten und Parasiten bedrohen den Bestand. „Sterben die Bienen, werden auch wir bald untergehen“, prognostizierte Brandenburgs Umweltstaatssekretärin Carolin Schilde bei der Eröffnung der Ausstellung „Stadt-Land-Biene“.

Es ist eine Premiere, die bis zum 25. Oktober für jeden Besucher in Wandlitzer Barnim-Panorama erlebbar ist. Erstmalig gestalteten Fachleute aus Berlin und Brandenburg eine Sonderausstellung, die nach ihrer Wandlitzer Zeit auf Wanderschaft gehen wird. Genau genommen rangiert Wandlitz schon als zweiter Ausstellungsort – 2017 bekamen die Besucher der Internationalen Gartenausstellung (IGA) in Berlin die Exposition zu sehen. Mit besten Besucherzahlen, wusste Peter Gärtner, Chef der Verwaltung im Naturpark Barnim, am Freitag zu berichten.

Seit Jahren erfreut sich der Naturpark einer Liebe zu den Honigbienen, alljährlich wird schließlich der beste Naturparkhonig prämiert. In diesem Jahr kommt Mitte September die mit Fachleuten besetzte Jury zusammen, um dann Tage später beim Naturparkfest am 23. September in Wandlitz den Sieger aus fast 50 Bewerbern zu verkünden. All das berichtet Gärtner am Rande der Ausstellungseröffnung, währenddessen die knapp 30 Besucher die Infotafeln in Augenschein nehmen.

Die Sonderausstellung möchte nicht nur die Neugierde auf die Vielfalt der Bienen wecken, sondern wirbt auch für eine bienenfreundliche Umwelt. Projekte in städtischen und ländlichen Räumen werden vorgestellt und Anregungen  für einen bienenfreundlichen Garten gegeben. Mit Infotafeln, Hör- und Filmstationen sowie zahlreichen Exponaten kann man in die Welt der Bienen eintauchen.

So trifft der Besucher auf klassische Utensilien aus dem Alltag des Imkers. Beispielsweise eine Honigschleuder, die vor Bienen schützende Imkerkleidung oder auch eine Zusammenstellung von gesunden und naturnahen Produkten, die aus dem Honig entstehen. Neben Honig und Honigwein gibt es beispielsweise Seifen. Durchaus naheliegend, diese Produkte stehen nicht nur in der Ausstellung hinter Glas, sondern können im Shop des Barnim-Panoramas erworben werden.

Am Sonntag lädt das Barnim-Panorama übrigens von 10 bis 15 Uhr zu einem Bienenerlebnistag ein, das besonders den Kindern Geschichten, einen Kräuter-Workshop und eine Begegnung mit Insektenhotels  bietet.

Wissenschaftliche Erkenntnisse werden in den kommenden Monaten bei vier Vortragsabenden mit ausgewiesenen Fachleuten vermittelt. Den Auftakt gestaltet Holger Ackermann, der am 12. April einen historischen Ausflug in die Zeidlerei und die Anfänge der Bienenzucht unternimmt. Ihm folgt am 25. Mai mit Jens Radtke einer der Ausstellungsmacher mit dem Thema „Faszination Biene“. Melanie von Orlen, sie ist die Berliner Expertin, die zum inhaltlichen Gelingen der Ausstellung ihr Wissen einbrachte, spricht dann am 14. Juni über das Thema „Wildbienen in Haus und Garten“. Darauf nahm Staatssekretärin Carolin Schilde in ihrer Begrüßung Bezug. „Von den 550 Bienenarten in Deutschland sind ein Drittel gefährdet. Nicht alle Bienen legen, wie unsere Honigbiene, weite Wege zurück. Einige ernähren sich nur im Umkreis weniger einhundert Meter vom Nest und sind deshalb dort auf Nektar und Pollen angewiesen.“

Ackermann plädiert zudem bei den Verantwortlichen in den Kommunen zu mehr Problembewusstsein.  „Wenn mehr Linden, Ahorn oder Kastanien gepflanzt werden, dann helfen wir den Bienen ganz direkt.“

Ein Beitrag von Naturpark Barnim

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