Besuch bei den „Königinnen der Nacht“

Veranstaltungsdatum: 23.08.2017

Insektenleuchte, Foto: S. Fuhrmann

Insektenleuchte, Foto: S. Fuhrmann

Wer sind die Königinnen der Nacht? Dieses Rätsel wurde Ende August bei einem Besuch in der Alten Schlossgärtnerei in Plön, die  im Rahmen der Reihe Garten.Querbeet stattfand, gelöst. Zusammen mit der Naturparkmitarbeiterin, Sonja Fuhrmann, konnten zwölf Teilnehmer Blumen, die ihre wahre Schönheit erst in der Dämmerung oder Nacht entfalten, kennenlernen.

Die Nachtkerze öffnet ihre gelben Blüten innerhalb von nur wenigen Minuten. Gespannt fixierten die Teilnehmer verschiedene Nachtkerzen, mussten jedoch feststellen, dass sie den aufblühenden Moment gerade verpasst hatten und die Blüten dieser Nacht bereits geöffnet waren. Sonja Fuhrmann erklärte: „Gestern war es deutlich feuchter und die Nachtkerzen waren fast eine Stunde später dran. Das Öffnen der Blüte ist unter anderem stark abhängig von der Luftfeuchtigkeit.“ Das dies sehr schnell gehen kann, schilderte den erstaunten Zuhörern auch ein Teilnehmer. Er habe den Eindruck, dass sich die Blüten der Nachtkerze in seinem Garten immer genau dann öffnen, wenn man ihnen den Rücken kehrt.

Weiter reihten sich im Laufe der Veranstaltung nächtliche Schönheiten, wie die Weiße Lichtnelke, das Waldgeissblatt und das Seifenkraut ein, zu denen viel Spannendes und Wissenswertes erzählt wurde. So hieß es z.B.: „Typisch für viele dieser Nachtblüher ist der Aufbau ihrer Blüte. Die Insekten, die sich hier an dem Nektar laben wollen, müssen lange Mundwerkzeuge haben, denn die begehrte Flüssigkeit ist erst tief unten in der Blüte zu finden. Vor allem die Nachtschmetterlinge haben sich hierauf spezialisiert.“

Weiter war zu erfahren, dass viele der nachtblühenden Arten auch erst in der Nacht ihren intensiven Geruch zum Anlocken ihrer Bestäuber entfalten. Jeder konnte sich während dieser Veranstaltung selbst z.B. von dem intensiven Duft des Waldgeissblattes überzeugen. Vor dieser Pflanze halten sich gerne Schmetterlinge aus der Familie der Schwärmer auf. Sie stehen meist davor in der Luft wie die Kolibris, da die Blüte keine richtige Landemöglichkeit anbietet. Leider sieht man sie hier nicht häufig.

Nach einem erzählerischen Ersteinstieg in die zum Teil erstaunliche Welt der Schmetterlinge konnten die Teilnehmer unter einem Mikroskop behutsam faszinierende Flügelstrukturen, hübsche pelzige Gesichter und mehr an den Nachtschmetterlingen erforschen. Zudem wurde die gerade erwachende Insektenwelt im Schein einer sie anlockenden Insektenleuchte betrachtet und mit Hilfe eines Fledermausdetektors die Rufe von vorbeifliegenden Fledermäusen erhascht. – Denn nicht nur die Königinnen der Nacht begehren die Nachtschmetterlinge…

Ein Beitrag von Naturpark Holsteinische Schweiz

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