Seltenes Haarwunder

Haareis, Foto: S. Koschinski

Haareis, Foto: S. Koschinski

Der erste Sonntag im Jahr bescherte dem Naturpark Holsteinische Schweiz nach einer langen Regenphase einen herrlich sonnigen, kalten Tag – und damit die notwendigen Wetterverhältnisse für ein seltenes Naturereignis. Sonja Fuhrmann vom Naturparkverein staunte nicht schlecht, als sie im Nehmtener Wald unterwegs war: An drei modernden, dicken Ästen waren strahlend weiße Gebilde zu sehen, die ihr vorher noch nie aufgefallen waren. Ein Pilz? Bei näherer Betrachtung waren lange, feine, fädige Strukturen, die Haaren aus einem Weihnachtsmannbart ähnelten, zu sehen. Wenn man sie jedoch berührte, begannen sie sich aufzulösen. Magie? Nein, es handelte sich tatsächlich um Eis – Haareis oder Eiswolle genannt. Es ist selten zu beobachten und ein noch recht wenig erforschtes Phänomen. Voraussetzung für seine Entstehung ist kurioser Weise ein Pilz und ganz bestimmte Wetterbedingungen, wie hohe Luftfeuchtigkeit, Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt, und Schnee freies Holz. Dann kann ein winteraktiver Pilz, der im Holz lebt, durch Stoffwechselgase das im Holz unterkühlte aber noch flüssige Wasser nach außen treiben, wo es beim Austritt dann an der geringfügig kälteren Außenluft gefriert. So können bis zu 10 cm lange Eishaare wachsen.

Foto: S. Koschinski

Foto: S. Koschinski

 

Naturpark Holsteinische Schweiz

Alte Försterei
24326 Nehmten

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