Neue Infotafeln am Bohlenweg im Naturschutzgebiet Hühnerfeld
Der Bohlenweg am Naturschutzgebiet Hühnerfeld hat neue Infotafeln bekommen.
In Abstimmung mit dem Landkreis Göttingen gibt es jetzt am Eingang, in der Nähe der Aussichtsplattform und am Ende des Bohlenweges Informationen zum Moor, der Beweidung mit Kühen und Pferden und zur Artenvielfalt:
Naturschutzgebiet HÜHNERFELD – Naturschutz mit Weidetieren
EIN PROJEKT DES LANDKREISES GÖTTINGEN
VERSUMPFT:
In diesem Teil des Kaufunger Waldes regnet es besonders viel: 900 mm im Jahr. Gut für das Naturschutzgebiet Hühnerfeld. Nass ist es hier, weil das Wasser über stauenden Bodenschichten nur schlecht versickern kann. Die Böden sind sehr sauer, daher wachsen hier Torfmoos-Arten, es entsteht ein (Übergangs-) Moor.
Moore wirken dem Klimawandel entgegen, weil sie Kohlenstoff speichern. Hier wachsen Pflanzen, die selten geworden sind: Rundblättriger Sonnentau, Rosmarinheide, Moosbeere, Schmalblättriges Wollgras, u.a.
In trockeneren Teilen sind Borstgrasrasen mit stark gefährdeten Arten wie Arnika und Quendel-Kreuzblümchen zu finden.
Das Hühnerfeld hat nichts mit Hühnern zu tun. Der Name geht vermutlich zurück auf „Hünenfeld“ (= Hohes Feld).
Jahrhundertelang: Hutung im Wald
Vor 400 Jahren gab es hier viel weniger Wald. Vom nahegelegenen Rinderstall aus wurde Weidevieh auf die Hochfläche des Kaufunger Waldes getrieben. 1785 war die Vieh-Hutungsfläche hier noch 10x so groß wie heute.
Erdrückend: Pfeifengras und Adlerfarn
Bis in die 50er Jahre wurden im Hühnerfeld noch Flächen gemäht. Weidevieh verschwand hier noch viel früher. Ohne diese Nutzung haben sich seitdem vor allem zwei Pflanzenarten ausgebreitet: der giftige Adlerfarn und Pfeifengras. Adlerfarn breitet sich durch weitverzweigte unterirdische Rhizome aus, Pfeifengras bildet eine dicke Streuschicht, die im Frühjahr kaum von anderen Pflanzen durchdrungen wird. Daher war das Hühnerfeld bis 1990 ziemlich artenarm.
Effektiv: Beweidung
Beweidung bringt Vielfalt. Seit 1993 weiden hier Islandpferde, seit 2005 verstärkt durch eine Mutterkuhherde. Auf 30 ha (1 km mal 300 m) laufen im Sommer ab Mai/Juni insgesamt 40-50 Weidetiere. Islandpferde sind relativ klein, robust und genügsam. Das strukturreiche und unwegsame Gelände im Hühnerfeld trainiert Selbständigkeit und Trittsicherheit der Tiere. Islandpferde fressen das Pfeifengras ab und schädigen den Adlerfarn vor allem durch Tritt. Die großen Adlerfarnflächen werden kleiner.
Mutterkühe sind Rinder, die nicht gemolken werden, die Milch holen sich ihre Kälber. Sie fressen noch gleichmäßiger die Vegetation ab als Islandpferde und verbeißen auch Gehölze. Dadurch bekommen die kleinen, seltenen Pflanzen-Arten mehr Licht. Durch die Beweidung wird die kulturhistorische Nutzung wieder aufgenommen, die in mehreren Jahrhunderten zur Entstehung dieses wertvollen Lebensraums geführt hat.
Bewiesen: Artenzahl nimmt zu
Um den Effekt der Beweidung zu dokumentieren, wird die Vegetation auf beweideten und unbeweideten Kontrollflächen jährlich untersucht. Wo vorher nur Pfeifengras wuchs, schafft heute die Beweidung Platz und Licht für kleine niedrige seltene Arten. Die Zahl der Pflanzenarten stieg stark an.
Pflanzen, die selten geworden sind: Rundblättriger
Sonnentau, Rosmarinheide, Moosbeere,
Schmalblättriges Wollgras u. a.. In trockeneren Teilen
sind Borstgrasrasen mit stark gefährdeten Arten wie
Arnika und Quendel-Kreuzblümchen zu finden.
Das Hühnerfeld hat nichts mit
Hühnern zu tun. Der Name geht
vermutlich zurück auf
„Hünenfeld“ = Hohes Feld.
JAHRHUNDERTELANG:
Hutung im Wald
Vor 400 Jahren gab es hier viel weniger Wald.
Vom nahegelegenen Rinderstall aus wurde
Weidevieh auf die Hochfläche des Kaufunger
Waldes getrieben und dort gehütet. 1785 war
die Viehweidefläche hier noch 10x so groß
wie heute.
ERDRÜCKEND:
Pfeifengras und Adlerfarn
Bis in die 50er Jahre wurden im Hühnerfeld noch
Flächen gemäht. Weidevieh verschwand hier noch
viel früher. Ohne diese Nutzung haben sich seitdem
vor allem zwei Pflanzenarten ausgebreitet:
der giftige Adlerfarn und Pfeifengras. Adlerfarn
breitet sich durch weit verzweigte unterirdische
Rhizome aus, Pfeifengras bildet eine dicke
Streuschicht, die von anderen Pflanzen im
Frühjahr kaum durchdrungen wird. Daher war
das Hühnerfeld bis 1990 ziemlich artenarm.
Standort
Aussichtsplattform
Sitzgelegenheit
Parkplatz
Infotafel
Bohlenweg
Arnika
Quendelblättriges
Kreuzblümchen
Pfeifengras
Rundblättriger
Sonnentau
Schmalblättriges
Wollgras
Naturschutzgebiet Hühnerfeld
Kohlenstraße 101
34346 Hann.Münden