Waldweide mit Ziegen

Im Naturschutzgebiet „Dünenkiefernwald am Langhagensee“ sind seit drei Wochen wieder 50 Ziegen dabei, die alte Form der Waldweide in den siedlungsnahen Wäldern um die Ortschaft Wooster Teerofen zu praktizieren. Die nährstoffarmen Sandböden in der Schwinzer Heide eigneten sich nicht für eine gewinnbringende Landwirtschaft, und so wurden selbst die Flächen um die Dörfer ab dem 18. Jahrhundert nur spärlich beweidet oder zielgerichtet aufgeforstet. Die Dorfbewohner waren meist Häusler und Büdner, die neben ihrer Beschäftigung in der Forstwirtschaft oder als Kleinhandwerker, Tagelöhner oder Schulmeister noch über eine kleine Landwirtschaft verfügten. Neben wenig eigenem Land besaßen sie das Recht, ihre Haustiere (Kühe, Schafe, Ziegen oder Schweine) in die umliegenden Waldflächen zu treiben, wo die Tiere sich von den Früchten des Waldes und von aufkommenden Laubgehölzen ernährten.

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Die Waldteile um den kleinen Heideort Wooster Teerofen hatten, trotz des landesweiten Verbotes, noch bis in die 1940er Jahre eine partielle Beweidung durch Schafe und Ziegen, aber auch durch Rinder. Dies hat über die Jahrzehnte dazu geführt, dass sowohl im Dünenkiefernwald am Langhagensee als auch im Kiefernwald westlich des Paschensees der Wacholder als relativ verbissresistente Baumart unter den lichten Kiefernbeständen sich gut entwickeln konnte. Es entstanden nutzungsgeprägte Waldbilder, wie sie in Mecklenburg-Vorpommern nicht mehr häufig zu finden sind. Ziel der jährlich alternierenden Beweidung der beiden Waldteile ist es, diese einzigartigen historisch gewachsene Wälder zu erhalten und zu entwickeln. Seit mittlerweile 16 Jahren wird die Beweidung in Kombination mit einer partiellen Durchforstung durchgeführt, was zu sichtbaren Erfolgen geführt hat und nicht zuletzt auch Dank der eingesetzten Mittel des „Heidepflegefond“ des Landes MV möglich war.

 

Ein Beitrag von Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

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