Weihnachtsbräuche im Naturpark

Im Naturpark gibt es die sogenannten Paradeisel, man könnte sie als Vorgänger des Adventskranzes bezeichnen. Sie haben die Form einer Dreieckspyramide zur Herstellung benötigt man sechs gleich lange Holzstäbe,  drei rotwangige Äpfel werden mit den Stäben zu einem Dreieck verbunden, die Spitze der Pyramide bildet der vierte Apfel. Die Holzstäbe werden mit Tannenreisig oder Buchsbaum geschmückt. In jeden Apfel wird eine Kerze gesteckt manchmal auch noch ein Tannenzweig dazu. Der Paradeisel wird dann auf einen Teller gestellt auf dem auch Nüsse, getrocknetes Obst oder Weihnachtsplätzchen liegen.

In den Tagen vor Heilig Abend wurden früher die Schimmel des Christkindes gefüttert. Dazu legten die Kinder an mehreren Abenden Heu vor die Haustüre, um damit die Schimmel zu füttern. Am Morgen war das Heu gefressen und manchmal lag dafür eine kleine Gabe, z. B. Weihnachtsgebäck oder Obst an der Stelle.

Auch erzählten ältere Leute aus Tiefenbach das früher, als Erinnerung an die drei Jungfrauen, denen der heilige Nikolaus der Legende nach die Aussteuer beschaffte, die Mädchen golden angemalte Nüsse erhielten.

Kurz vor Nikolaus werden sogenannte Barbarazweige, vom Kirschbaum oder Forsythienstrauch  geschnitten und am 4. Dezember in warmes Wasser und in der Nähe des Ofens aufgestellt. Sie fangen bald an zu grünen und sollen an Weihnachten blühen. Auf dem Land ersetzten sie so noch um 1900 den Christbaum.

Zum Abschluss noch eine Legende zum Schnee. Als Gott die Erde erschuf, so gab er jeder Blume und jedem Gras seine Farbe. Zum Schluss kam der Schnee zum Herrgott, der sagte ihm das er sich eine Farbe aussuchen könne. So ging der Schnee zum Gras und bat um grüne Farbe, bei der Rose bettelte er um Rot, beim Veilchen um das Blau. Doch keiner wollte ihm eine Farbe geben. Traurig wanderte er weiter und sprach so vor sich hin “ Wenn mir niemand eine Farbe gibt, dann ergeht es mir wie dem Wind; denn er wird nur deshalb als bös bezeichnet, weil man ihn nicht sieht.“ Das hörte ein Schneeglöckchen und sprach „Wenn dir mein weißes Mäntelchen gefällt, so nimm es.“ Seit dem ist der Schnee weiß. Von diesem Tag an konnte der Schnee die Blumen nicht mehr leiden und alle müssen sterben, nur das Schneeglöckchen nicht, das liebt er bis heute. (Alte Oberpfälzer Bräuche, Gustl Motyka)

Nun hoffen wir alle das der Schnee auch dieses Jahr kommt und alle Blumen bedeckt und uns eine weiße Weihnacht beschert.

 

Ein Beitrag von Naturpark Oberer Bayerischer Wald

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