Projekttag in der Fledermausschule zur biologische Vielfalt mit der Bechsteinfledermaus

Projekttag zur Bechsteinfledermaus
Viertklässler der Fledermausschule in Heidenrod-Laufenselden erforschen die Bechsteinfledermaus und pflanzen Obstbäume
Rund um die Bechsteinfledermaus und die biologische Vielfalt drehte sich ein ganzer Schultag der „Affenklasse“ in Heidenrod-Laufenselden. Zusammen mit den Fledermausexperten Elena Höhne und Axel Krannich vom Institut für Tierökologie und Naturbildung in Gonterskirchen erforschten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderten Naturschutzprojekts die geheimnisvolle Lebensweise der Bechsteinfledermaus. Nach einem spannenden und bildreichen Vortrag über diese Waldfledermaus recherchierten die Kinder selbstständig zu den Themen Aussehen, Lebensraum, Jagdstrategie und Nahrung der Bechsteinfledermaus sowie zur Baumart Eiche und Eichenwald als vielfältigem Lebensraum mit besonderer Bedeutung für diese seltene Fledermausart. Nach gegenseitiger Präsentation der Ergebnisse in Form eines gemeinsam erstellten Plakates pflanzten die Schüler zusammen mit Heidenrods Bürgermeister Volker Diefenbach, Schulleiterin Hanne Schulz und dem Geschäftsführer des Naturparks RheinTaunus Andreas Wennemann zwei Obstbäume in die Obstbaumstraße der Schule. Die Kinder waren mit Feuereifer bei der Sache und erfuhren ganz nebenbei Einiges über die hohe Bedeutung von Streuobstwiesen mit ihrer Insektenfauna für die heimischen Fledermäuse. Das Pflanzmaterial wurde dankenswerterweise von der Unteren Naturschutzbehörde des Rheingau-Taunus-Kreises zur Verfügung gestellt.

Der zweite Höhepunkt des Tages wurde die abendliche Exkursion der Kinder mit den Fledermausexperten durch Feld und Flur. Mit Hilfe von Ultraschalldetektoren konnten die ersten Ortungsrufe der Fledermäuse schon im Ort hörbar gemacht und später im Feld die Tiere bei der Insektenjagd entlang von Hecken und Baumreihen beobachtet werden. Alle waren sich einig – ein eindrucksvolles Erlebnis und ein beeindruckender Abschluss für den Thementag rund um die biologische Vielfalt und die Bechsteinfledermaus.
Vor der Exkursion konnten die Kinder ihr frisch erworbenes Wissen direkt an Eltern und Geschwister weitergeben: Dass der Schutz der Bechsteinfledermaus auch vielen anderen Arten wie Mittelspecht oder Hirschkäfer dient, und dass sie für ihr Überleben auf naturnahe Wälder und Urwälder angewiesen sind. Dass Fledermäuse hohe Ansprüche an ihren Lebensraum haben und alte, strukturreiche Waldbestände mit zahlreichen Baumhöhlen benötigen konnten die Kinder ebenso gut erklären, wie die Tatsache, dass die Mütter der Bechsteinfledermäuse mit ihren Jungtieren im Sommer alle paar Tage ihre Wohnhöhle, die sogenannten Wochenstuben, wechseln.

Den Thementag hatte der Naturpark RheinTaunus in seinem Projekt zur Förderung eines Kolonieverbundes der Bechsteinfledermaus organisiert, an dem auch die Landeshauptstadt Wiesbaden und der Rheingau-Taunus-Kreis mit großem Engagement beteiligt sind.
Ziel des seit letztem Jahr laufenden, vierjährigen Projektes ist die Erfassung der Bechsteinfledermaus im Gebiet des Naturparks Rheingau-Taunus. Aus den Ergebnissen werden Vorschläge zur Verbesserung der Lebensbedingungen abgeleitet und zusammen mit den Waldbesitzern umgesetzt.
In der Projektlaufzeit sind weitere Schulprojekte an Schulen geplant. Interessierte Schulen können sich mit dem Projektbüro unter 06124-510619 in Verbindung setzen. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.naturpark-rhein-taunus.de und http://www.biologischevielfalt.de/bp_pj_bechstein.html.

Ein Beitrag von Naturpark RheinTaunus

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