„Eisernes Pferd“ pflegt die Hangmoore im Ebbegebirge

Starterprojekt des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge macht Naturschutz erlebbar

 

Das eiserne Pferd bei der Arbeit (Foto: NPSR/Bernd Strotkemper)

Das eiserne Pferd bei der Arbeit (Foto: NPSR/Bernd Strotkemper)

 

Die Ebbemoore auf den Höhenzügen des Ebbekamms zwischen Meinerzhagen und Attendorn, darunter auch die „Wilde Wiese“, zählen zu den bedeutendsten Naturschutzgebieten des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge. Hier, auf den Höhen von mehr als 500 Metern, ist das Klima regenreich und somit günstig für die Entwicklung der Moore, deren Entstehung ein Jahrhunderte dauernder Prozess ist.

Das sensible Gleichgewicht des ältesten Naturschutzgebiets im Märkischen Kreis wird jedoch von außen bedroht: Rund um die Moore im Ebbegebirge wachsen häufig nicht standortgerechte Fichten, deren Samen vom Wind auch auf die Flächen der Moore getragen werden. So siedeln sich einzelne Fichten oder kleine Gruppen von ihnen auch auf den Moorflächen an. Das Problem hierbei: Fichten als immergrüne Nadelbäume verdunsten über das Jahr sehr viel mehr Wasser als Laubbäume. Dieses Wasser fehlt dann für die Entwicklung der Moore. Soll der Naturschatz also bewahrt werden, ist es wichtig, die „eingedrungenen“ Fichten zu entfernen.

Hier kommt nun ein „Spezialist“ zum Einsatz. Aufgrund des empfindlichen Bodens können schwere Geräte nicht verwendet werden, deshalb wurden die Pflegemaßnahmen mit dem „Eisernen Pferd“ durchgeführt. Dies ist ein leichtes, mit breiten Ketten ausgerüstetes und von Hand geführtes Fahrzeug. In unwegsamem Gelände erfüllt es buchstäblich die Arbeit eines Rückepferdes und transportiert auf bodenschonende Weise die gefällten Bäume ab.

Es geht – ähnlich wie ein echtes Rückepferd – zielgerichteter und sanfter zur Sache und befördert die gefällten Fichten bodenschonend hinfort. Dabei wird das „Eiserne Pferd“ von einem erfahrenen Fachmann befehligt: Der bundesweit anerkannte Moorkundler Dr. Pascal von Sengbusch aus Kandern betreut die Pflegemaßnahmen.

Die Arbeiten wurden unter der Regie des Landesbetriebes Wald und Holz NRW, Regionalforstamt Kurkölnisches Sauerland, in Kooperation mit der Unteren Landschaftsbehörde des Märkischen Kreises vorgenommen.

Auch der Geschäftsführer Detlef Lins war mit der ersten über Mittel des Naturparkes finanzierten naturschutzfachlichen Pflegemaßnahmen sehr zufrieden. „Die ‚Wilde Wiese‘ liegt direkt am prämierten Fernwanderweg Sauerland-Höhenflug“, so Detlef Lins. „Mit dem Einsatz des ‚Eisernen Pferdes‘ wird also auch ein touristisch wertvoller Beitrag geleistet und Wanderer sowie Spaziergänger können den Naturschutz unmittelbar vor Ort erleben.“

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