Von Nadeln und Blättern im Ökosystem der Bäche

Natürliche Fließgewässer sind die „Lebensadern“ unserer Landschaft.

Auch im Naturpark Sauerland Rothaargebirge kann man zahlreiche intakte Gewässer erkunden und erwandern. Eine Baumart prägt diesen vielfältigen Lebensraum und ist überall dort anzutreffen, wo es ganzjährig feucht ist: Die Schwarzerle (Alnus glutinosa). Diese Baumart übernimmt entlang der Bäche und Flüsse wichtige ökologische Funktionen. Ihre Wurzeln stabilisieren die Uferböschungen und speichern wie ein Schwamm das Wasser. Besonders das Laub der Schwarzerlen ist die entscheidende Nahrungsquelle für die Lebewesen im Bach. Denn es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen dem Eintrag von Nadelstreu und von Blättern: Nadelstreu wird von Mikroorganismen nur schlecht aufgeschlossen und ist dann für „Blattzerkleinerer“ als Nahrung schwer verwertbar. Das Laub der Erlen hingegen ist leichter zu zerkleinern. Dort wo Fichten die Uferbestockung bilden, beträgt z. B. der Bestand der Bachflohkrebse („Blattzerkleinerer“), weniger als ein Fünftel des Bestandes der von Laubholz gesäumten Abschnitte. Die Ursache ist Nahrungsmangel. Das Vorhandensein von Erlen (-laub) entlang der Bäche wirkt sich also auch positiv auf die Gewässerorganismen aus.

Viele unserer Wanderparkplätze liegen direkt an naturnahen Bächen. Schauen Sie einmal ganz bewusst hin und beobachten Sie die Wurzeln und Blätter der Schwarzerle in diesem einzigartigen Lebensraum.

Junge Schwarzerle (Foto: Christoph Hester/Naturpark Sauerland Rothaargebirge)

Junge Schwarzerle (Foto:  Naturpark Sauerland Rothaargebirge/Christoph Hester)

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