Zuwanderer – Invasive Arten im Naturpark Schönbuch

Die Krebspest im Goldersbach

Im Sommer üben die Gewässer im Naturpark eine magische Anziehungskraft aus.

Eigentlich stören sich die Wasserbewohner nicht über zusätzliche Gäste, die in der heißen Jahreszeit Abkühlung suchen. Aber im Naturpark Schönbuch hat unter anderem der Steinkrebs (Austropotamobius torrentium), die kleinste europäische Flusskrebsart, noch einige letzte Vorkommen. Der Steinkrebs weist eine Körperlänge von maximal 9 cm auf und kann bis zu 10 Jahre alt werden. Mit Beginn der Dämmerung werden sie aktiv. Dann suchen die Allesfresser mit ihren Scheren nach Nahrung am Gewässergrund. Die Art ist im Schönbuch noch weit verbreitet, da hier zahlreiche natürliche Bachoberläufe zu finden sind.

In manchen Gewässern, etwa dem Goldersbach, grassiert jedoch die Krebspest. Neu eingewanderte amerikanische Flusskrebsarten vertragen die Krebspest und verbreiten somit die Krankheit. Die Erreger können (beispielsweise von Menschen oder Hunden, die nacheinander mehrere Bäche durchqueren) verschleppt werden und bedeuten für die meisten Steinkrebse sehr schnell den Tod.

Vermeiden Sie deshalb bitte, Wasser, Steine o.ä. von einem Gewässer zum anderen zu bringen. Noch sind die meisten Bachoberläufe im Schönbuch frei von der Krebspest. Ziel ist es, ihre weitere Ausbreitung zu verhindern und die Bachoberläufe in ihrem jetzigen naturnahen Zustand zu erhalten. 

Der Goldersbach © Erich Tomschi

Der Goldersbach © Erich Tomschi

 

Der Asiatische Laubholzbockkäfer in Hildrizhausen

Am Ortseingang von Hildrizhausen wurden Anfang diesen Jahres 15 Asiatische Laubholzbockkäfer gesichtet. Der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) wurde ursprünglich aus Asien eingeschleppt und gilt in der EU als Quarantäneschädling. Von den heimischen Bäumen sind bei uns vor allem bestimmte Laubholzarten gefährdet. Der Käfer befällt vorwiegend gesunde Bäume und kann diese bei starkem Befall zum Absterben bringen. Für den Menschen stellt er keine Gefahr dar.

Weil der Käfer ganze Waldbestände vernichten kann, muss im Umkreis von 100 Metern um jeden befallenen Baum, in der sogenannten Befallszone, so gut wie alles weg, was kein Nadelholz ist. Jeden Stamm, der dicker ist als ein Bleistift, werden die Arbeiter absägen. Gegen den Schädling helfen weder Chemie noch Kälte. Die Larven überleben tief im Holz auch wochenlangen Frost. Rund 650 Pflanzen wurden gehäckselt und zur Verbrennungsanlage gefahren.

Ein Beitrag von Naturpark Schönbuch

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