Kulturlandschaft des Jahres 2015|2016 – Schwäbischer Wald

Von Mai bis Oktober 2016 laden die Museen des Schwäbischen Waldes in einer „Museumsrundfahrt“ zum Stempelsammeln und Gewinnen ein

Geschichte und Geschichten aus dem Schwäbischen Wald in einer „Museumsrundfahrt“  entdecken

Geschichte und Geschichten aus dem Schwäbischen Wald in einer „Museumsrundfahrt“ entdecken

Geschichte und Geschichten aus dem Schwäbischen Wald entdecken

Mit Mühlen, Klingen und Räubergeschichten wartet der Schwäbische Wald auf, mit geheimnisvoller Glasmacherkunst, spektakulären Funden aus der Römerzeit samt beeindruckenden 3D-Animationen in den „Virtuellen Limes-Welten“ sowie kaum erforschten Spuren der Auswanderung aus dem einst so armen Landstrich, die sich meist in den USA und Südamerika verlieren.

All diesen Geschichten und Zeugnissen aus dem Alltagsleben der vergangenen Jahrhunderte kann man von Ende Mai bis Ende Oktober in einer „Museumsrundfahrt“ durch den Schwäbischen Wald nachspüren: 14 Museen an zehn Standorten haben sich im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts „Kulturlandschaft des Jahres: Schwäbischer Wald“ des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald, der Fremdenverkehrsgemeinschaft Schwäbischer Wald und des Schwäbischen Heimatbundes zusammengefunden, um den Besuchern gemeinsam ein umfassendes Bild der Vergangenheit, aber auch der Gegenwart der „Kulturlandschaft des Jahres“ zu vermitteln. Auf diese Weise lässt sich der Schwäbische Wald unter ganz neuen Aspekten erkunden, nämlich – und vor allem – mit einem Blick auf die Geschichte: vom Römischen Imperium über Adels-, Kloster- und Technikgeschichte, bis zur ländlichen Arbeits- und Lebenswelt vergangener Jahrhunderte.

Wer mitmachen möchte, stellt sich eine Tour auf eigene Faust nach eigenen Vorlieben zusammen und hat auf diese Weise viele Wochenenden und Ferientage Zeit, Ausflüge in die Museen zu planen und vielleicht auch mit einer Wanderung oder Radtour durch die die idyllische Naturlandschaft des Schwäbischen Waldes zu verbinden. Vom 22. Mai bis Ende Oktober kann man sich den Museumsbesuch mit einem Stempel auf dem Aktionsflyer quittieren lassen und gibt dann den Abschnitt bis Ende des Jahres ab oder schickt ihn ein.

Auftakt ist der Internationale Museumstag, der in diesem Jahr zufälligerweise unter dem ähnlich lautenden Motto „Museen in der Kulturlandschaft“ steht – ein doppelter Grund also für die Initiatoren der Museumsrundfahrt um Dieter Frey, den Koordinator der Kulturlandschaft des Jahres im Schwäbischen Wald, sich in einer ganz besonderen Aktion zu präsentieren. Damit das interessante Angebot nicht nur auf den Museumstag am 22. Mai zusammengedrängt wird, läuft die Museumsrundfahrt bis zum Herbst. Und gewinnen kann man dabei nicht nur interessante Einblicke in die Geschichte der Region, sondern auch erlebnisorientierte Preise für gesammelte Stempel. Vor allem eines bieten die beteiligten Museen, die überwiegend ehrenamtlich betrieben werden: den Charme und die Originalität kleinerer Museen und die liebevolle Betreuung von Besuchern und Beständen. Wahre Schätze sind im Viereck zwischen Welzheim, Gaildorf, Mainhardt und Weissach zu entdecken und oft kommt der Zeitplan durcheinander, weil man sich leicht mit den kenntnisreichen und auskunftsfreudigen Betreuer(inne)n verplaudert.

Eine Sammlung zur eigenen Ortsgeschichte mit interessanten Exponaten aus der Alltagskultur vergangener Tage haben die meisten Museen im Repertoire. Zu den vom Mittelalter an ausgeübten Berufen zählt die Glas- und Spiegelmacherei, die Weberei, die Flözerei und Köhlerei, das Müller- und Schuhmacherhandwerk oder die Ofensetzerei. Oft mussten große Familien mit einem kärglichen Broterwerb durchkommen. Dass der Schwäbische Wald aber auch viele kluge Köpfe hervorgebracht hat, die es zu einigem Reichtum brachten, zeigt sich auf den Spuren schwäbischer Tüftler wie Hermann Frasch, der mit 1868 mit 17 Jahren nach Philadephia auswanderte und sich neben verschiedenen neuen Verfahren in der Erdölförderung und -verarbeitung auch das Paraffin-Wachspapierverfahren patentieren ließ, das heute noch bei der Verpackung von Milch Anwendung findet (Oberrot). Oder der 1907 geborene Unternehmer Erich Schumm, Erfinder der Plastik-Fliegenklatsche und des Campingkocher-Brennstoffs Esbit in Tablettenform (Murrhardt). Oder der Apotheker und Abstinenzler Georg Kropp 1865-1943, der in den 1920ger Jahren in Wüstenrot das Bausparen erfand und so vielen kinderreichen Familien ein Dach über dem Kopf verschaffte. Auch in recht ungewöhnliche Spezialgebiete führen einige der Museen ein, etwa die Hexenverfolgung und Strafjustiz in der Grafschaft Limpurg (Gaildorf), historisches Spielzeug aus örtlicher Produktion (Welzheim) oder ein Steinzeitkabinett (Murrhardt).

Gleich drei der Museen liegen direkt am Limes (Welzheim, Mainhardt, Murrhardt) und lassen das Leben vor fast 2000 Jahren am römischen Grenzwall sowohl in Artefakten als auch in spannenden 3D-Visualisierungen lebendig werden. Mit seiner neu gestalteten umfangreichen Römerabteilung ist das Museum Welzheim der zentrale Vermittlungsschwerpunkt für das UNESCO-Welterbe Limes für die Region Stuttgart, aber auch das Carl-Schweizer-Museum in Murrhardt und das Mainhardter Römermuseum sind interessante Ausflugsziele für alle Fans der Römerzeit. Ein Tipp: der Limeswanderweg verbindet diese Museen mit einer spannenden Wanderung am Limes, der an vielen Stellen in der Landschaft sichtbar ist und von teilrekonstruierten Kastellen und Wachttürmen gesäumt ist.

Bildende Kunst aus Gegenwart und Vergangenheit mit vielen Bezügen zur Kulturlandschaft ist in Mainhardt und Murrhardt zu sehen. Eindrucksvolle Landschaftsbilder und Motive aus der ländlichen Arbeitswelt wie das bekannte „Ochsengespann“ des Impressionisten Heinrich von Zügel (1850-1941) zeigt die Städtische Kunstsammlung Murrhardt. Daneben sind Werke Reinhold Nägeles (1884-1972) zu sehen oder der kürzlich verstorbenen Trude Schüle (, die ihren Bezug zur Heimat vielfältig auf Leinwand und Papier gebannt haben. Das Museum Pahl in Mainhardt-Gailsbach zeigt das umfangreiche Werk des bis zu seinem Tode dort lebenden und arbeitenden Manfred Pahl (1900-1994). Er war 1929 Mitbegründer der Stuttgarter Neue Sezession, die sich dem Expressiven Realismus zuordnen lässt.

Der Flyer zur Museumsrundfahrt mit Adressen und Kurzportraits der Sammlungen liegt in allen Museen , im Landratsamt und im Naturparkzentrum in Murrhardt, Marktplatz 8, aus und steht auch zum Download auf den Homepages der Kulturlandschaft  (www.kulturlandschaft-des-jahres.de) und der Fremdenverkehrs-gemeinschaft Schwäbischer Wald (www.schwaebischerwald.com) bereit.

Ein Beitrag von Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald

Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald

Marktplatz 8
71540 Murrhardt

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