Leindotteröl: gesund – schmackhaft – regional

Leindotter ist eine gelb blühende, unkomplizierte und sehr alte europäische Kulturpflanze,

Leindotter

Leindotter

deren Ursprung bis weit in die junge Steinzeit zurückgeht. Im Hohenloher Land haben schon die Kelten Leindotteröl gewonnen. Doch der Anbau wurde relativ schnell wieder eingestellt. Viehhaltende Betriebe sahen keinen effektiven Nutzen.  Und auch in der menschlichen Ernährung blieb das Öl damals verkannt. Ab dem Mittelalter war die Kultur dann gänzlich in Vergessenheit geraten.
Bedeutung im schwäbisch-fränkischen Ackerbau
Leindotter erlebt heute im Mainhardter Wald – bei ganz geringer Anbauintensität – eine Art Renaissance. Seit 2015 dient die Kultur auf unseren hohenlohischen Linsenflächen in erster Linie als Stützfrucht, die sich in allen Belangen von den bisherigen abhebt.
Einerseits sind die Pflanzen sehr robust und wenig anfällig für Schädlinge. Andererseits lockern sie mit ihrem tiefreichenden Wurzelwerk den Ackerboden und unterdrücken durch ihren engen Bewuchs die Verunkrautung der Felder. Räuberlinsen und Leindotter ermöglichen einen gegenseitigen, stabilen Bewuchs und stehen nicht in Konkurrenz. Ganz im Gegenteil. Sie klettern aneinander hoch und halten sich gegenseitig oben. Das kommt beiden Kulturen zu Gute. Keine muss am Boden entlang kriechen und beide Früchte reifen damit gleichmäßig aus. Mit all diesen Eigenschaften wurden sie zu einem bedeutenden Anbaupartner für unsere Mainhardter „Räuberlinsen“. Leindotter-Ernte
Nach der Ernte werden beide Kulturen in einem aufwändigen Verfahren feinsäuberlich von einander getrennt und weiterverarbeitet. Das lohnt sich. Denn ganz nebenbei ermöglicht Leindotter auf regionalen Flächen ohne jegliche Ernteverluste die Speiseölgewinnung eines ernährungsphysiologisch wertvollen Öls. Dessen Inhaltsstoffe kristallisieren sich immer mehr als wichtige Bausteine der gesunden Ernährung heraus.

Zusammensetzung und Inhaltsstoffe
Der Anteil an gesättigten Fettsäuren im Leindotteröl liegt bei nur ca.12%. Der Rest sind ungesättigte Fettsäuren. Sie sind für den Körper besonders wichtig, da der Organismus sie nicht selber aus anderen Fettsäuren herstellen kann. Omega-3 Fette sind nur in speziellen Lebensmitteln enthalten und müssen gezielt aufgenommen werden. Damit setzt sich die Verwendung von Pflanzenölen mit solch einem überdurchschnittlich hohen Gehalt an essentiellen Omega-3 Fettsäuren (30 bis 40%) vor allem in der vegetarischen Ernährung immer mehr durch.
Schon 2-3 TL pro Tag unterstützen die Funktion der Gehirnzellen und sind im Körper wesentlich am Aufbau und an der Stabilisierung der Zellwände beteiligt. Als weitere essentielle Fettsäure enthält Leindotteröl außerdem einen Anteil von 14 bis 20% Omega-6-Fettsäure (Linolsäure). Ergänzend dazu enthalten 100 ml Leindotteröl ca. 17,5mg Vitamin E und andere Antioxidantien die das wunderbare Speiseöl davor schützen, dass es schnell ranzig schmeckt. Stearine und einfach ungesättigte Ölsäure werden in der Medizin heute als besonders Cholesterinsenkend eingestuft. Mit dieser Zusammensetzung kann das Öl auch für therapeutische Zwecke eingesetzt werden.
GesundheitsförderndLeindotter-Pflanze
Kein Wunder also. Durch seine Zusammensetzung hat sich das Leindotteröl in der gesunden Ernährung mittlerweile einen nahezu unangefochtenen Platz erobert. Dem Öl werden von Ernährungsphysiologen positive Einflüsse bei vielen Beschwerden nachgesagt. Die tägliche Verwendung von ein paar Tropfen können Volkskrankheiten wie Übergewicht, hoher Cholesterinspiegel, Bluthochdruck oder Diabetes entgegen wirken. Und die normalen medizinischen Anwendungen bei Gelenkbeschwerden, rheumatischen Beschwerden, Entzündungen, Magen und Darmbeschwerden können durch Leindotteröl therapeutisch unterstützt werden.

Erzeuger im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald:

Gerhard Scholl | Jupiterweg 4 | 74535 Mainhardt | Telefon 07903/2639

(Text und Foto: Gerhard Scholl)

Ein Beitrag von Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald

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