Ausgrabungen an der Burg Wahlmich bei Waldaschaff

Seit dem 2. Mai graben Ehrenamtliche des Vereins für Heimatpflege Waldaschaff e.V. und Mitarbeiter des Archäologischen Spessartprojekts (ASP) auf einer Anhöhe unmittelbar neben der Bundesautobahn A3. Hier sind die Reste der mehr als achthundert Jahre alten Burg Wahlmich unter dem Wald verborgen. Die hügelartigen Reste der Burg – auch Walburg oder Weilerburg genannt – werden erstmalig systematisch mit Grabungen erforscht.

Ziel der Arbeiten ist es, mehr über die Entstehungszeit und über die Nutzungsphasen der Burganlage zu erfahren. Zweieinhalb Monate haben die Forscher nun Zeit, um möglichst große Flächen zu untersuchen und dort Strukturen zu finden, die klare Aussagen über die Burg zulassen.

Bereits in der ersten Ausgrabungswoche kamen erstaunliche Funde ans Tageslicht. Die Archäologen fanden zahlreiche Scherben von Becherkacheln eines Kachelofens, aber auch Metallfunde wie z.B. militärische Pfeilspitzen und geschmiedete Nägel sowie Gebrauchskeramik aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Zudem wurden erste Mauern im Bereich des vermuteten Wohnturmes entdeckt. Mauersteine mit bis zu 60 cm Kantenlänge deuten auf ein stark befestigtes Gebäude hin.

Grabunsgleiter Harald Rosmanitz vom Archäologischen Spessartprojekt ist nicht nur über diese Funde sehr erfreut, sondern auch über die vielen engagierten Ehrenamtlichen und die große Unterstützung der Gemeinde Waldaschaff.

Entsprechend der Zielsetzung des Archäologischen Spessartprojekts kann jeder unter fachlicher Aufsicht bei der Ausgrabung mitarbeiten, egal ob Kinder oder Erwachsene. Bei der Archäologie gibt es keine Altersgrenze! Im Laufe der letzten Jahre haben sich mehr als 5.000 Freiwillige an den verschiedensten Projekten des ASP beteiligt, darunter archäologische Ausgrabungen, Prospektionen, Forschungs- und Kunstprojekte.

Das 1998 gegründete Archäologische Spessartprojekt widmet sich der Forschung, Vermittlung und Pflege der Kulturlandschaft Spessart und macht Geschichte hautnah erlebbar. Dabei deckt das ASP ein breites Spektrum an Themen und Wissenschaftsfeldern ab, u.a. Geschichte, Sprache, Kultur, Geographie sowie Topographie und Geologie.

Den aktuellen Stand der Grabungen stellt der Verein für Heimatpflege Waldaschaff e.V. auf seiner Webseite vor.

Weitere Infos zum Archäologischen Spessartprojekt und weiteren Grabungen des ASP finden Sie unter: www.spessartprojekt.de.

 

Grabung in Waldaschaff

Grabung in Waldaschaff (Foto: Katharina Weisensel)

Ein Beitrag von Naturpark Spessart

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