Schnittkurs für alte Apfelbäume traf auf großes Interesse

Wie saniert man verwilderte Apfelbäume? Antworten auf diese Frage erhielten am 28.2 rund 40 interessierte Teilnehmer einer Veranstaltung im Dammbachtal. Organisiert wurde das Ganze im Rahmen des Dammbacher Grünlandprojekts durch den Obst- und Gartenbauverein Dammbach e.V und den Naturpark Spessart e.V.

Christian Salomon, Gebietsbetreuer für Grünland im Naturpark Spessart, stellte zunächst den Hintergrund der Initiativen im Dammbachtal vor. Der Strukturwandel hat hier – wie in vielen Spessarttälern – seit Jahrzehnten zu einer Nutzungsaufgabe der Streuobstwiesen geführt. Um diese attraktive und ökologisch bedeutsame Kulturlandschaft zu erhalten, unterstützen Naturschutz und Gemeinde die örtlichen Landwirte seit gut fünf Jahren bei der Wiesen- und Weidenutzung. Unter anderem wurden so bereits zehn Hektar verwilderter Streuobstwiesen entbuscht und in Weidenutzung überführt. Dabei sei offenkundig geworden, wie viele alte und vergreiste Apfelbäume im Dammbachtal stehen.

Danach übernahm Otmar Seidel, Gärtnermeister und Ehrenvorsitzender des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Aschaffenburg die Leitung. Als echte Koryphäe für Obstbaumschnitt vermittelte er den Teilnehmern wichtige Grundsätze und zahlreiche Tipps aus seiner langjährigen Erfahrung. Die Teilnehmer konnten nach seinen Anweisungen selbst Hand an die Bäume anlegen und diverse Schnittwerkzeuge ausprobieren.

Schnittkurs des Grünlandprojekts in Dammbach

Schnittkurs des Grünlandprojekts in Dammbach (C. Salomon)

So wurden Sanierungsschnitte an drei stark verwilderte Altbäumen durchgeführt. Zwar sei es aus rein wirtschaftlicher Sicht zweifelhaft, solche Veteranen noch zu pflegen. Mann könne diese auch fällen und stattdessen neue Bäume pflanzen. Allerdings stellten gerade diese Altbäume mit ihren Stammhöhlen wertvolle Biotope für Vögel, Fledermäuse und Insekten dar, so Seidel. „Ein Sanierungsschnitt verlängert die Stabilität solcher Altbäume um einige Jahre und fördert auch wieder den Obstertrag“, so auch Salomons Erfahrungen aus dem Grünlandprojekt. Klassische Schnittmuster sind bei solchen, völlig verwachsenen Bäumen kaum relevant, erklärte Seidel. Wichtig sei hier v.a. eine Entlastung der Krone bei maßvoller Rücknahme lebender Baumteile, gegebenenfalls über mehrere Jahre verteilt. Schließlich führte Seidel auch noch einen klassischen Verjüngungsschnitt an einem etwa 20 Jahre alten und gut erzogenen Apfelbaum vor.

Zum Abschluss der Veranstaltung versorgten Renate und Thomas Günther vom Obst- und Gartenbauverein Dammbach die Teilnehmer mit Informationsblättern und Broschüren zum Obstbaumschnitt und der richtigen Obstsortenwahl, bevor es in den Gasthof Rose ging. Die Gemeinde Dammbach spendierte hier den Obstbaumpflegern eine Stärkung mit Getränken und Rindswürsten – natürlich produziert auf Dammbacher Streuobstweiden.

Weitere Informationen zum Grünlandprojekt im Dammbachtal finden Sie in einem Faltblatt, dass sie hier herunterladen können. Der Gebietstbetreuer Christian Salomon steht zudem für Fragen und Anregungen gerne zur Verfügung (christian.salomon@naturpark-spessart.de, Tel. 09352 606-4200)

Schnittkurs des Grünlandprojekts in Dammbach

Schnittkurs des Grünlandprojekts in Dammbach (C.Salomon)

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Ein Beitrag von Naturpark Spessart

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