Spessart bei Suche nach drittem Nationalpark ausgeschieden

Protest am 7.3. bei der Dialogrunde zum Nationalpark in Miltenberg

Mitte Juli hat das bayerische Kabinett eine folgenschwere Entscheidung für den Spessart getroffen. Die Region soll im weiteren Prozess zur Ausweisung eines dritten Nationalparks in Bayern nicht mehr berücksichtigt werden. „Maßgeblich für das Angebot eines Nationalparks ist, dass private Eigentumsrechte nicht beeinträchtigt werden“, so Umweltministerin Ulrike Scharf. „Es hat sich gezeigt, dass diese Voraussetzung im Spessart wegen der Vielzahl von individuellen Holznutzungsrechten nicht gewährleistet werden kann. Darüber hinaus sind negative Auswirkungen auf die heimische Holzwirtschaft, insbesondere bei der Verarbeitung der einzigartigen Furniereiche, nicht auszuschließen“.

Diese Entscheidung wurde bei den Gegenern eines potenziellen Nationalparks mit Genugtuung aufgenommen, die Befürworter eines Nationalparks zeigten sich enttäuscht und teilweise verärgert über die aus ihrer Sicht politisch motivierte und unter naturschutzfachlichen Kriterien nicht nachvollziehbare Entscheidung aus München. Nun geht die Diskussion in den beiden verbleibenen Regionen, in der Rhön und in den Donauauen weiter.

Der Naturpark bedauert das frühzeitige „Aus“ für die Region, wir wollen uns jedoch auch weiterhin dafür einsetzen, dass es in Sachen Naturschutz, Umweltbildung, Tourismus und Regionalentwicklung im Spessart vorangeht. Wir werden uns daher aktiv in die vom Umweltministerium angekündigte Initiative „Natur.Heimat.Bayern“ einbringen. Diese sieht ein Bündel von Maßnahmen für ganz Bayern zur Stärkung des Natur-, Arten- und Landschaftsschutzes vor. Der Naturpark will gemeinsam mit  regionalen Partnern ein entsprechendes Konzept für die Region erarbeiten.

Wird nun wohl nicht Teil einer Nationalparkkernzone – das Naturschutzgebiet Rohrberg

Ein Beitrag von Naturpark Spessart