Natur des Jahres 2016

Bunte Hummel, Männchen auf Acker-Witwenblume // Autor: Ivar Leidus (Wikipedia)

Bunte Hummel, Männchen auf Acker-Witwenblume // Autor: Ivar Leidus (Wikipedia)

Die Bunte Hummel (Waldhummel)
(Bombus sylvarum)

Die Bunte Hummel trägt nicht umsonst ihren Namen: Mit ihrer schwarzen Querbinde auf der Brustoberseite und einem leuchtend orangeroten Hinterleibsende ist sie markant gezeichnet. Zwar wird sie auch Waldhummel genannt, dies könnte jedoch falsche Rückschlüsse auf ihren Lebensraum zulassen, denn die Bunte Hummel fühlt sich vielmehr auf offenen Flächen wohl, als in Wäldern.

Möchte man die Bunte Hummel aufspüren und beobachten, so empfiehlt sich ein aufmerksames Durchstreifen von Streuobstwiesen, sonnenbegünstigten Waldrändern, blütenreichen Wegrändern, Gärten und Parkanlagen. Hier fliegt sie von April bis in den Oktober hinein und sammelt fleißig Pollen und Nektar – vorausgesetzt, es ist ein reiches Blütenangebot aus heimischen Pflanzen vorhanden. Dazu zählen viele Kleearten, Gewöhnlicher Natternkopf, Wiesen-Flockenblume und Saat-Esparsette.

Ihre Nester baut sie in verlassene Mäusenester oder überirdisch in Hohlräumen bzw. unter dichten Grasbüscheln. Die Völker der Bunten Hummel sind mit etwa 80 bis 150 Tieren vergleichsweise klein. Neigt sich der Sommer dem Ende entgegen, sterben die Völker und die begatteten Hummelköniginnen suchen geeignete Orte zur Überwinterung auf. Um der Bunten Hummel das Überwintern zu erleichtern, sollten Reisighaufen, Totholz oder Maulwurfshügel im Garten stehengelassen werden.

In Deutschland ist die Bunte Hummel in Süd- und Ostdeutschland noch verbreitet, aber im Nordwesten kaum mehr anzutreffen. Ganz in der Nähe des Naturparks Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale wurde sie im Naturschutzgebiet Schenkenberg nahe Bad Blankenburg nachgewiesen.

Die immer intensiver betriebene Landwirtschaft führt zu einem drastischen Rückgang des Blütenangebots. Es gibt kaum mehr genügend Futterpflanzen. Zusätzlich sorgt der massive Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln für den Verlust der Hummelvölker. Die Erhaltung blütenreicher Wiesen und Wegränder ist eine wichtige Schutzmaßnahme, auch als privater Gartenbesitzer kann man mit dem Aussähen von heimischen Wildblumenmischungen zum Erhalt der Wildbiene beitragen.

Autor: Susen Reuter

 

Ein Beitrag von Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale

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