„Beerenstark“ – Köstlichkeiten am Wegesrand

Mit Vornamen heißen sie „Blau“, „Brom“, „Erd“, „Him“ oder „Vogel“ und allen Mitgliedern der Familie „Beere“ ist eines gemeinsam: Sie zaubern roh beim Naschen oder zu Aufstrichen oder Likören verarbeitet ein wohliges Erlebnis in unserem Gaumen. Wer mehr über Köstlichkeiten am Wegesrand und ihre Verarbeitung erfahren möchte, dem seien die zahlreichen Veranstaltungen und Workshops in Naturparken empfohlen.

Himbeeren © VDN/Brezina Peter

Himbeeren © VDN/Brezina Peter

Jetzt im Sommer ist die beste Erntezeit für Preiselbeeren, Walderdbeeren und Himbeeren. Während sich Freunde von Sanddorn, Schlehe und Brombeere noch bis zum Herbst gedulden müssen.

Wilde Brombeeren © VDN/Norbert Schreiber

Wilde Brombeeren © VDN/Norbert Schreiber

Doch Vorsicht! Denn nicht alle schön aussehenden Beeren sind auch ohne Weiteres genießbar. So können zum Beispiel zehn bis zwanzig der schwarz-glänzenden Beeren der Tollkirsche mit den darin enthaltenen Alkaloide für einen Erwachsenen tödlich wirken. Für ein Kind reichen schon drei bis vier Beeren aus. Nicht ganz so dramatisch kann der Verzehr der Früchte der Eberesche, allgemein als Vogelbeere bekannt, enden. Roh direkt vom Baum gegessen können diese Magen- und Darmbeschwerden hervorrufen. Allerdings zersetzen sich die schwachgiftigen Inhaltsstoffe während des Erhitzens und so können die Vogelbeeren als Saft, Gelee oder Marmelade verarbeitet genossen werden.

Vogelbeeren © VDN/Peter Meyer

Vogelbeeren © VDN/Peter Meyer

Beachtet man beim Sammeln ein paar wenige Regeln, kann man die Beeren bedenkenlos genießen. So sollte man keine Beeren an stark befahrenen Straßen oder chemisch behandelten Felder sammeln, da diese dort eine hohe Schadstoffbelastung aufweisen. Unreife Beeren reifen auch zu Hause nicht nach, daher nur voll ausgereifte Beeren pflücken und unbekannte Sorten hängen lassen. Ein gutes Bestimmungsbuch ist hierbei ratsam. Ein Sammeln in Naturschutzgebieten ist grundsätzlich verboten und seltene Sorten wie die Moosbeere oder Bärentraube sollte man lieber den Tieren überlassen. Da diese durch die Verbreitung der in den Beeren enthaltenen Samen für den Erhalt der raren Bestände sorgen.

Moosbeeren © VDN/Brezina Peter

Moosbeeren © VDN/Brezina Peter

Die Beeren lassen sich von morgens bis abends in unterschiedlichen Varianten in die Ernährung integrieren. Morgens ein Brötchen mit Brombeer- oder Himbeermarmelade, zum Mittagsessen Preiselbeerkompott als Beilage zu bspw. Wild, am Nachmittag einen Obstboden mit Heidelbeeren und vor dem Schlafengehen einen Hagebuttentee. Dabei haben Wildfrüchte im Vergleich zu den Kultursorten einen höheren Anteil an Vitaminen, Spurenelementen, Mineralien und Fruchtsäure. Daher schmecken sie auch intensiver. Damit das so bleibt sollten die gesammelten Früchte schnell und schonend verarbeitet werden.

Walderdbeeren © VDN/Günter Linderer

Walderdbeeren © VDN/Günter Linderer

Schlehen © VDN/Herbert Esser

Schlehen © VDN/Herbert Esser

Beeren spielen aber nicht nur in der Küche eine große Rolle, sie finden auch Anwendung in der Medizin. Gegen Appetitlosigkeit hilft Schlehenmus, gegen Durchfall getrocknete Heidelbeeren, durch Holundersaft lassen sich fieberhafte Erkältungen lindern und aus den Früchten des Weißdorns werden Herztropfen hergestellt. Sogar die giftigen Tollkirschen finden eine Verwendung. Augenärzte nutzen das enthaltene Alkaloid Atropin zur Pupillenerweiterung.

 

 

Schwarze Tollkirsche © VDN/Ariane Braun

Schwarze Tollkirsche © VDN/Ariane Braun

Quelle: Thomas Schmidt www.nabu.de

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Ein Beitrag von Verband Deutscher Naturparke

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