„Dufte Bienen“ – Bienenschutz in Naturparken
Bienen und Landschaft gehören eng zusammen, denn Nutz- und Wildpflanzen sind auf Bestäubung angewiesen. Bienen können aber nur in einer vielfältigen Landschaft überleben, die genügend Nahrung bietet.
Was kaum einer weiß – neben der gut bekannten Honigbiene gibt es in Deutschland über 500 (!) andere Bienenarten. Die kleinsten Wildbienen sind nur 1,3 Millimeter groß, andere Arten sind richtige Brummer. Auch die Lebensweisen der vielen Bienenarten sind faszinierend vielfältig.
Einige Bienenarten besuchen nur ganz bestimmte Blühpflanzen, von denen ihr Überleben abhängt. Nester werden am sandigen Wegesrand im Boden, in hohlen Pflanzenstengeln, in morschem Holz oder sogar in alten Schneckenhäusern angelegt. Kein Wunder also, dass diese wilden Verwandten der Honigbiene ganz besonders auf eine große Vielfalt an Blühpflanzen und Lebensräumen angewiesen sind.
Die Intensivierung der Landwirtschaft als auch die Urbanisierung dörflicher Lebenswelten führte in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Verlust an Biodiversität und damit den Lebensgrundlagen der Bienen. Einer Entwicklung, die letztendlich auch für den Menschen nicht ohne Risiko ist.
In verschiedenen Bienenschutzprojekten, der Anlage von Bienenweiden oder der Aussaat von Wildblumenwiesen versuchen Naturparke, dieser Entwicklung entgegen zu wirken. Eine bedeutende Rolle kommt aber auch der Öffentlichkeitsarbeit zu, beispielsweise in Ausstellungen in Naturparkzentren und auf Lehrpfaden sowie in der Umweltbildungsarbeit mit Kindergärten und Schulen.
Auf Bienen- und Naturlehrpfaden in zahlreichen Naturparken – wie beispielsweise im Naturpark Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale – soll vor allem bei Kindern und Jugendlichen das Empfinden für die faszinierende Welt der Bienen geweckt werden.
Im Naturpark Saar-Hunsrück leistet das Bienenmobil einen wichtigen Beitrag zum Verständnis und Bewusstsein für Honig- und Wildbienen. Die mobile Bienenerlebniswelt zeigt, was ein Imker alles zu leisten hat, wie das Leben einer Honigbiene aussieht und welchen besonderen Schutz die Wildbienen, die keine Staaten bilden und nur einen Honigvorrat anlegen, benötigen.
Auf Schautafeln und Fotowänden kann der Besucher sich informieren und mit Hilfe einer Bienenbrille in das Leben einer Biene eintauchen. Anhand einer Honigschleuder wird die Gewinnung des Honigs demonstriert und auch Fotobeutedarstellungen zeigen die unterschiedlichen Verarbeitungsschritte von der Wabe bis ins Honigglas.
Um bestäubenden Insekten wieder mehr Aktionsraum im ländlichen Raum zu geben, gestalten engagierte Bürger vielerorts mit der Aussaat von insektengeeigneten Wildblumenmischungen attraktive Blühflächen und sorgen für einen gedeckten Tisch für Bienen, Hummeln und andere Insekten. Dass bunte Blumenwiesen zudem noch ein „Blickfang“ sind, folgt der natürlichen Logik, das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden. In Baden-Württemberg haben die Naturparke beispielsweise im Naturpark Südschwarzwald hierzu die Aktion „Blühender Naturpark“ ausgerufen.
Im Naturpark Dübener Heide ist dieses Engagement eingebunden in das europäische Netzwerk „Bees and Biodiversity“, das in ganz Europa mehrere Regionen nutzen, um gemeinsam Strategien zu entwickeln, die biologische Vielfalt in unserer Landschaft zu fördern. Zudem nutzt der Naturpark die innovative und sichere Bienenbeute(Bienenstock) BEE-PASS aus Frankreich zur Öffentlichkeitsarbeit.
Hier können Sie sich über Wildbienen informieren
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Hier können Sie sich über die Aktion „Blühende Heide“ im Naturpark Dübener Heide informieren
Hier können Sie sich über das Netzwerk „Bees and Biodiversity“ informieren
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Ein Beitrag von Verband Deutscher Naturparke
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