„Richtungsweisend“ – Bildung für nachhaltige Entwicklung
Welche Auswirkungen hat das eigene Handeln auf die Natur, wie beeinflussen meine Entscheidungen Menschen nachfolgender Generationen oder in anderen Erdteilen und wie können wir uns an der Gestaltung einer gerechteren Zukunft zu beteiligen? An diesen Fragen setzt „Bildung für nachhaltige Entwicklung – kurz BNE – an. BNE wird als lebenslanger Prozess verstanden. Es ist kein neues Thema, sondern ein anderer Blick auf die Praxis. Gemeint ist eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt: Welche Auswirkungen hat es beispielsweise, wie ich konsumiere, welche Fortbewegungsmittel ich nutze oder welche und wie viel Energie ich verbrauche? Welche globalen Mechanismen führen zu Konflikten, Terror und Flucht? Bildung für nachhaltige Entwicklung ermöglicht es jedem Einzelnen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.
Der Begriff der Nachhaltigkeit stammt aus der Forstwirtschaft und tauchte erstmalig im 18. Jahrhundert auf. Inhaltlich bedeutet die Forderung, dass nur so viel Holz geschlagen werden sollte, wie auch nachwachsen kann.
In neuerer Zeit wurde der Begriff erstmals wieder im Nachhaltigkeit-Konzept des Brundtland-Berichts aufgegriffen. Ein Bericht den die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen unter Leitung der ehemalige norwegische Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland 1987 vorlegte. Auf dessen Grundlage verabschiedeten die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen 1992 in Rio die Agenda 21, in der nachhaltige Entwicklung als gemeinsames Leitbild der Menschheit für das 21. Jahrhundert festgelegt wurde.
Vereinfacht lässt sich das Konzept mit der Formulierung auf den Punkt bringen: „Heute nicht auf Kosten von morgen und hier noch auf Kosten von anderswo leben“. Hierzu ist das Um- und Neudenken von bisherigen Wirtschafts-, Lebens- und Konsummustern erforderlich. Ansatzpunkte dafür bieten die Nachhaltigkeitsstrategien „besser, anders, weniger, gerechter“
Auch Deutschland hat sich dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet. Unter anderem gehört hierzu die Verankerung des Konzeptes Bildung für nachhaltige Entwicklung in allen Bildungsbereichen. Das Konzept zielt darauf ab, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln zu ermöglichen. Ziel ist die Stärkung von Gestaltungskompetenz. Die Lernenden werden in die Lage versetzt, sinnvolle Handlungsentscheidungen zu treffen, indem sie die Konsequenzen für künftige Generationen, unsere Umwelt und das Leben in anderen Weltregionen berücksichtigen.
Ein Beitrag von Verband Deutscher Naturparke
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