„Wilde Beeren“- Mit Hagebutten den Herbst entdecken

"Der Tee reift" Copyright: VDN/Peter Brezina

„Der Tee reift“ Copyright: VDN/Peter Brezina

Auf der Suche nach diesen „Schätzen der Natur“ leuchten einem schon von weitem die roten Hagebutten von Hecken und Wegränder entgegen und verführen zum Pflücken und Weiterverwenden.

Wohl jeder hat (Kindheits-)Erinnerungen mit den kleinen roten Früchten. Sei es als gefürchtetes Juckpulver unterm Pulli, als Teil von herbstlichen Bastelkunstwerken oder kulinarisch als Tee oder Marmelade.

Als Hagebutten werden die Früchte verschiedener Wildrosenarten bezeichnet. Botanisch gesehen sind sie Sammelfrüchte, die viele kleine Nüsschen enthalten. Jedes dieser kleinen Nüsschen ist mit feinen, widerhakenbestückten Härchen ausgerüstet, die bei Berührung Juckreiz auslösen. Deswegen tragen die Früchte in Frankreich auch den Namen „gratte-cul“, zu Deutsch: „Hinternkitzler“.

Der Name der Hagebutte bezieht sich auf den Standort der Pflanze („Hag“ für Hecke) und ihre dicklichen Form („Butte“ alte süddeutsche Form von Butzen).

Die Bedeutung der Hagebutten lässt sich auch im bekannten Kinderlied von Heinrich Hoffmann von Fallersleben „Ein Männlein steht im Walde…“ ablesen. Welche andere „Wald- und Wiesenfrucht“ kann diese Ehre schon für sich in Anspruch nehmen.

 

"Seidenschwanz frisst Hagebutte" Copyright: VDN/Kurt Möbus

„Seidenschwanz frisst Hagebutte“ Copyright: VDN/Kurt Möbus

Die häufigste Form der Weiterverarbeitung ist die Herstellung von Mus und Marmelade.

Dazu werden 3 kg reifen Hagebutten geputzt: Stiel und Blütenansatz entfernen, Früchte halbieren und die Kerne mit einem Teelöffel herauskratzen. Es bleiben ca. 1,5kg Hagebuttenfruchtfleisch übrig. Dieses wird in ca. 2 Liter Wasser ungefähr 1 Stunde weich gekocht. Die weichen Hagebutten mit einem Pürierstab fein pürieren und anschließend durch ein Sieb streichen. Wer eine Flotte Lotte hat, nimmt diese.
Wenn das Hagebuttenmark gut abgekühlt ist,  lässt es sich problemlos einfrieren oder sofort zu Hagebuttenmarmelade weiter verarbeiten.
Dazu empfiehlt sich eine Mischung aus 80% Hagebuttenmark und 20% Fruchtsaft (Orange, Apfel oder Traube). Die Marmelade wird dann nach Anweisung der Gelierzuckerpackung zubereitet.

 

Besonderer Tipp: die Kerne der Hagebutten enthalten Vanillin. Vermischt man sie mit etwas Zucker erhält man ganz einfach einen natürlichen Vanille-Zucker.

 

Ein Beitrag von Verband Deutscher Naturparke

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