Der Fluch der unsichtbaren Netze

Gleich zu Beginn des neuen Jahres wurden die Mitarbeiter des Naturparks mit einer der Schattenseiten des Angelsports konfrontiert. Unweit der Naturparkstation befindet sich an der Randow ein beliebter Angelplatz. Der Fluss wird hier von einer Straßenbrücke überspannt. In der Nähe dieser Brücke gibt es entsprechend schattige Plätze, an denen sich die Fische gern aufhalten. Solche „Ruheplätze“ sind häufig unter Bäumen zu finden, denn dort haben Raubfische wie Hecht und Barsch genügend Deckung um auf kleine Beutefische zu lauern.

Doch diese Lauerstellen mit der Angel zu erreichen kann mitunter eine Herausforderung darstellen und häufig verfängt sich die eine oder andere Schnur inklusive der ganzen Montur im Baum und reißt von der Angelleine. Mit der Zeit kann aus den Schnüren ein Netz aus unsichtbaren dünnen Fäden und Haken entstehen. Solche „Netze“ haben sich in diesem Fall gebildet und eine Lachmöwe verfing sich mit Ihren Flügeln und Beinen in diesen Schnüren. Eine eigenständige Befreiung ihrerseits war unmöglich!

Glücklicher Weise entdeckte bei einem Blick aus dem Fenster, die stellvertretende Naturparkleiterin, Heike von Schilling die junge Lachmöwe und eilte dieser mit Ihren Mitarbeitern zur Hilfe. Gemeinsam gelang es dem Naturpark-Team, die junge Möwe noch rechtzeitig und augenscheinlich unversehrt aus den Angelschnüren zu befreien. Bei näherer Betrachtung des Baumes wurde sofort klar das weiterer Handlungsbedarf bestand, um weitere Gefahrenquellen für Vögel zu beseitigen. So wurden weitere Haken, Schnüre und Bleigewichte aus den Zweigen entfernt.

Dieses Angelmaterial hing in einem einzigen Ast (Foto: Naturpark-Archiv)

Dieses Angelmaterial hing in einem einzigen Ast (Foto: Naturpark-Archiv)

Kaum eine Woche später, der Ansturm von Anglern ist nach wie vor ungebrochen, kam es, wie es kommen musste. Wieder hatte sich ein Vogel, diesmal ein junger Graureiher in der selben

Weidengruppe, aber in neu entstandenen Hindernissen verfangen. Mit etwas menschlicher Unterstützung konnte sich der Graureiher schlussendlich selbst befreien. Eine Begutachtung des Tieres gelang jedoch leider nicht, so dass nur zu hoffen bleibt, dass auch der Graureiher unversehrt geblieben ist.

junger Graurreiher mit Angelsehnen an die Weide gefesselt (Foto: Naturpark-Archiv)

junger Graureiher mit Angelsehnen an die Weide gefesselt (Foto: Naturpark-Archiv)

Um künftig derartige „Rettungseinsätze“ von vornherein zu vermeiden, rufen wir alle Petri-Jünger auf verantwortungsbewusst mit dem Angelmaterial umzugehen und die Reste von Fehlwürfen möglichst vollständig zu beseitigen. Gegebenenfalls kann dabei auch auf die Unterstützung des Naturpark-Teams zurückgegriffen werden.

 

Ein Beitrag von Naturpark Am Stettiner Haff

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