Indianer unterm Sternenzelt

Indianer unterm Sternenzelt

Indianer unterm Sternenzelt

Barfuß auf leisen Sohlen durch die Natur, Kochen über offenem Feuer und das lebendige Trommeln wie die Flammen des Lagerfeuers.

All das erlebte eine Gruppe von Menschen mit Behinderung der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld und deren Betreuer, die sich am 19. Juli 2014 zusammen auf den Weg in das Umweltbildungshaus am Schwarzen Moor machten, um ein Wochenende ganz nach dem Motto „Erfahre und Stärke deine Sinne“ zu verbringen.

Wildnispädagoge Maik Prozeller und die FÖJ Tina Bauer machten sich viele Gedanken darüber, wie sie das Leben der Indianer den Teilnehmern nahebringen können, um Körper, Geist und Sinne für neue Erfahrungen zu öffnen und zu stärken.

Schon die „Räucherwaschung“ mit Salbeiduft machte es möglich den Alltag hinter sich zu lassen und war ein gelungener Einstieg in die Welt der Indianer.

Das anfängliche „iih und wäääh“ von Lena verwandelte sich auch beim anschließenden Tarnen mit Lehm, Gras und Asche schnell in ein „oooh, wow“. Dies und das Trainieren des „Fox-Walks“,  bei dem das Wahrnehmen der Umgebung und die Erweiterung des Blickes durch den Gang,  die bewusste Bewegung und das Fühlen des Bodens  hervorgerufen wird,  waren Vorbereitung für das folgende Scout- und Jäger-Spiel der Indianer.  All das wirkte der Hektik des Alltags entgegen.

Ein weiterer Sinn, der oft gefordert wurde, war das Schmecken. Das Essen wurde das komplette Wochenende über selbst zubereitet: Der Kräuterquark und die Kräuterbutter, mit selbstgesammelten Wildkräutermischungen, zum Nachtisch Himbeerquark mit zuvor gepflückten  Beeren, selbst angesetzte Kräuterlimonade und die Zubereitung von Gemüse, Kartoffeln, Fleisch sowie Bananenbötchen über dem reifen Glutfeuer.

Freizeitaktivitäten, wie das Trommeln und Tanzen am abendlichen Lagerfeuer, bereitete allen große Freude und forderte Rhythmusgefühl und Gemeinschaftssinn. Spannende Geschichten von Maik Prozeller über die Natur- und Tierwelt erweckten lebendige Bilder im Kopf. Ebenfalls konnten die Teilnehmer ihr Outfit durch Kopf-, Hals- oder Armschmuck mit verschiedensten Naturmaterialien, wie Holunderholz und Nussschalen vervollständigen und dem Indianer-Thema anpassen.

Der Tag wurde mit einer kleinen Nachtwanderung abgeschlossen, um einige indianische Sternenbilder zu erblicken, die in Mythen der damaligen Zeit wiederzufinden sind.

Bei der kleinen Exkursion in das nahe gelegene Moor am nächsten Morgen hatten allen die Möglichkeit, die unbekannte Masse mit Füßen und Beinen zu erfühlen. Dies forderte von einigen Teilnehmern viel Überwindung.

Die meisten Teilnehmer übernachteten zum ersten Mal in der freien Natur, nur durch eine Tipi-Zeltwand von der Umgebung getrennt.

Das abschließende Fazit von Maik Prozeller: “Alle Teilnehmer haben durch die Vielzahl der neuen Erfahrungen und Eindrücke  dazu gelernt und sind sogar über sich hinausgewachsen.“

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