Klimawandel – eine globale Herausforderung

Veranstaltungsdatum: 01.10.2018

Gary Braasch hat seit über 40 Jahren den Klimawandel fotografisch dokumentiert. Sein Ansatz war es, über ästhetische Bilder den Menschen für seine Umwelt zu begeistern, sein Interesse für Umweltzusammenhänge zu wecken und zum Handeln für den Erhalt dieser Umwelt zu bewegen.

Er hat als erster Fotojournalist weltweit systematisch den Klimawandel in den entlegensten Standorten der Welt dokumentiert. Er lieferte Fotos an die Vereinten Nationen, CNN, BBC, Time Newsweek und andere einflussreiche Magazine. Ein von ihm verfasstes Kinderbuch über den Klimawandel gewann 16 große Literaturpreise.

Gary Braasch starb im Jahr 2016 vor der Küste Australiens bei einem Tauchunfall.

 

In dieser Ausstellung zeigen wir 25 großformatige Bilder aus seinem Schaffen. Die Ausstellung ist aufgeteilt in fünf Bereiche:

– Schönheiten der Natur in Gefahr

– wissenschaftliche „Vor-Ort-Untersuchungen“

– Ursachen des Klimawandels

– Auswirkungen des Klimawandels auf die Umwelt

– Lösungsansätze zu einer Reduktion des Ausstoßes klimaschädlicher Gase

 

Die Konzentration von CO2 und Methan ist derzeit auf dem höchsten Niveau seit 3 Millionen Jahren. Der Anstieg ist zehn mal schneller als je zuvor. Auch die Meere werden immer wärmer und saurer. Wir steuern auf Werte zu, bei denen sich durch natürliche Prozesse der Klimawandel selbstständig verstärken wird. Die Folgen sind nicht absehbar.

Lebensräume einzelner Pflanzen- und Tierarten werden zur Zeit um 17 Kilometer / Jahrzehnt in Richtung der Pole, bzw. 11 Meter / Jahrzehnt bergauf verschoben. Viele Pflanzen- und Tierarten sind auf einen so rasanten Wandel ihres Lebensumfeldes nicht vorbereitet. Wir befinden uns am Ende der UN-Dekade zum Schutz der Biodiversität. Der Erhalt der Artenvielfalt ist ohne den Schutz des Klimas nicht möglich.

Aber auch der Mensch stirbt. Starke Hitze und Luftverschmutzung forderte im Sommer 1995 in Chicago 875 Menschenleben. Dies war nur der dokumentierte Anfang. 2003 gab es in Folge von Hitzewellen in den zehn am stärksten betroffenen Ländern zwischen 46.000 und 70.000 Todesopfer. Und man geht heute davon aus, dass es jährlich 400.000 Todesopfer durch den Klimawandel gibt – wegen Hitze, Nahrungs- oder Wasserknappheit, oder durch verstärkt auftretende Naturkatastrophen. Die meisten dieser Opfer gibt es in Entwicklungsländern, die nach Angaben der UN zu weniger als 1 % der Treibhausemissionen beitragen.

In Klimaschutzkonferenzen hat man sich international darauf geeinigt, dass als „Klimaschutzziel „ die Erderwärmung auf 2 ° Celsius begrenzt werden soll. Dazu hatte die Bundesregierung als Klimaschutzziel festgelegt, dass bis zum Jahr 2020 die Emmission von klimaschädlichen Treibhausgasen um 40 % gegenüber dem Stand von 1990 reduziert werden soll. Wir werden dieses Ziel nicht erreichen.

 

Dr. Philipp Schmagold, Lehrbeauftragter an der FH Kiel und der Universität Kiel formulierte es wie folgt: „das aktuelle Jahrzehnt ist das wärmste seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen. Die Temperaturzunahme bis Ende 2017 beträgt 1,9 ° Celsius.“ Hierbei hat er nicht wie allgemein üblich einen Mittelwert der letzten 30 Jahre für die Errechnung des Anstieges gewählt, sondern den Mittelwert aus jeweils zehn Jahren gebildet. In seinen Worten: „Würde die Methode mit dem 30-jährigen Mittelwert auf eine Kochtopf auf dem Herd angewandt, so würde man trotz des in dieser Minute tatsächlich kochenden Wassers immer die letzten 30 Minuten mitbetrachten und annehmen, dass das Wasser noch nicht kocht …“

Die 2Grenze in Bezug auf das Klimaschutzziel ist also schon erreicht, zumindest auf der Nordhalbkugel. Für die statistischen Berechnungen wird aber auch immer die Südhalbkugel mitbetrachtet. Schmagold merkt dazu an: “Um beim Vergleich mit dem Topf heissen Wassers zu bleiben: der ist auch dann heiß, wenn sich in einem anderen Zimmer der Wohnung eine Eisschüssel befindet.“

Klimaschutz hat aber noch eine ganz andere Dimension: die ehemalige Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit Barbara Hendricks formulierte es am 23. September 2014 auf dem UN-Klimagipfel in New York wie folgt: „Fest steht, dass es in diesem Jahrhundert keinen umfassenden Frieden geben kann, wenn wir die Bekämpfung des Klimawandels nicht als die zentrale Herausforderung unserer Zeit annehmen.“

Was tun? Wir müssen handeln, und zwar sofort. Auch wenn noch nicht alle möglichen Auswirkungen und Folgen bis ins letzte erforscht wurden – wir wissen:

– Wir müssen unsere Häuser dämmen – Wir brauchen einen sofortigen Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen – Wir müssen unseren Fleischkonsum reduzieren – Wir müssen die öffentlichen Nahverkehrsmittel ausbauen und attraktiver machen und last but not least – wir benötigen ein öffentliches Bewusstsein für den Schutz unseres Klimas

 

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