Was wächst denn da?

Nachdem im vergangenen Jahr die Suche nach neuen Flächen für die Kernzonen im Biosphärenreservat durchgeführt wurden, ist die botanische Ausgangslage nun natürlich von besonderem Interesse. Kernzonen in einem Biosphärenreservat bleiben sich selbst überlassen. Mensch ist nur als Zuschauer und zur Dokumentation der Veränderungen willkommen. Es gibt allerdings eine Ausnahme von dieser Regel – standortfremde Pflanzen dürfen in den ersten zehn Jahren einer Kernzone entnommen werden.

Darum geht es

Der Leiter der bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön Michael Geier erklärt der Naturschutz-Jugendgruppe „Wanderratten“, um was es in der Nullaufnahme in der Kernzone geht.

In den neuen Kernzonen der Rhön sind dies unter anderem die Anpflanzungen mit Fichte. Die Fichtenbestände der Kernzonen sollen innerhalb der kommenden zehn Jahre in naturnahe Wälder umgewandelt werden. Spannend ist dabei die Frage, in wieweit sich die Natur hier selbst zu helfen weiß, und ob der Mensch nicht doch durch Pflanzmaßnahmen unterstützend beim Waldumbau eingreifen muss.

Fichtenwüste

Der Ausgangsbestand der Kernzone „Tannesche Heufelder“ am Heidelstein

Aus diesem Grund zogen acht Jugendliche der „Wanderratten“ zwei Tage lang durch die neue Kernzone „Tannesche Heufelder“ am Heidelstein. Was auf den ersten Blick wie ein reiner Fichtenwald ohne Unterwuchs aussah, sollte näher untersucht werden. Insbesondere interessierte es die Jugendlichen, welche und wie viele Laubbäume sich bereits unter dem Schirm der etwa 60jährigen Fichten angesammelt haben. Was wird bei einer Räumung der Fichten passieren? Wird es gelingen diese Fläche ohne Neuanpflanzung in einen naturnahen Laubmischwald zu überführen?

Einweisung

Technische Einweisung

Streifenweise wurden somit alle Sämlinge und Jungpflanzen von Laubbäumen erfasst. Es war nicht überraschend, dass die Vogelbeere (Eberesche) die meisten der erfassten Laubbäume darstellt. Diese Baumart vermag es schnell, Brachflächen zu besiedeln und einen sogenannten „Vorwald“ zu begründen. Aber es konnten auch schon Bäume des zu erwartenden Endbestandes erfasst werden. Dies waren neben Ahorn und Buche bereits einige Exemplare der Bergulme.

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Auf der Suche nach der kommenden Waldgeneration

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Ein Meter breite Streifen werden genau untersucht

Gespannt warten nun die Wanderratten darauf, wie sich die „Tanneschen Heufelder“ in den kommenden Jahren weiter entwickeln werden, wenn die Fichten Zug um Zug entnommen werden.

Ach ja, das Ergebnis der Aufnahme? Wie viele Laubbäume warten bereits auf die Chance, in eine neue Waldgeneration durchstarten zu dürfen? Laut Berechnung der Wanderratten sind es dort bereits je Hektar 3283 Vogelbeeren, 226 Ahornbäume, 128 Buchen und 13 Ulmen. Die Natur hat also auch ohne den Menschen einen Plan für die Zukunft.

Die nächste Generation

Die kommende Waldgeneration steht schon bereit

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