Bedrohte Tierart: 50 Euro Finderlohn für jeden Feldhamsterbau

In diesem Gebiet sollen sich die letzten Feldhamster im Freistaat Sachsen befinden. Wer einen Bau entdeckt, erhält 50 Euro Prämie.

In diesem Gebiet sollen sich die letzten Feldhamster im Freistaat Sachsen befinden. Wer einen Bau entdeckt, erhält 50 Euro Prämie. (C) Landratsamt Nordsachsen

Die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes Nordsachsen bittet um Unterstützung bei der Suche nach dem streng geschützten Feldhamster (Cricetus cricetus). Die Tierart ist vom Aussterben bedroht und steht in Deutschland mittlerweile auf der Roten Liste. Wer einen Feldhamsterbau in Nordsachsen findet, dem wird eine Prämie in Höhe von 50 Euro gezahlt. Die Aktion soll bis 30. September 2020 laufen.

Die moderne Landwirtschaft und die extreme Trockenheit der vergangenen Jahre haben zu einem dramatischen Rückgang der Feldhamsterpopulation im Freistaat Sachsen geführt. Das letzte bekannte Vorkommen befindet sich westlich des Werbeliner Sees.

Der Feldhamster bevorzugt Ackerland, das mit ausreichend Nahrung wie Weizen, Hafer oder Luzerne ausgestattet ist und ihm Unterschlupf zur Deckung bietet. Er errichtet für seinen Bau Eingänge mit einem Durchmesser von bis zu zwölf Zentimetern. Im Sommer legt der Feldhamster häufig mehrere Eingänge mit schräg verlaufenden Zugängen an, neben denen ausgeworfenes Erdreich liegt. Zusätzlich ist der Nahbereich des Baus durch das Fressverhalten des Tieres in seiner Vegetation verändert. Für den Fall, dass ihm Gefahr droht, hat der Nager sogenannte Fallröhren errichtet. Es kommt auch vor, dass ein Feldhamster mehrere Baue anlegt und den Wohnort mehrmals wechselt.

Feldhamsterbaue können am besten kurz nach der Ernte ausfindig gemacht und gezählt werden. Ab Oktober ziehen sich die Tiere für den Winterschlaf zurück und verschließen die Gänge wieder mit Erde. Dringend zu beachten ist, dass landwirtschaftlich genutzte Flächen zwischen Aussaat bzw. Bestellung und Ernte nicht betreten werden dürfen. Die Suche ist also nur auf abgeernteten Feldern bis zur nächsten Bodenbearbeitung möglich.

Wer einen Feldhamsterbau entdeckt hat, sollte diesen kenntlich machen und den genauen Fundort umgehend der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes mitteilen, nach Möglichkeit mit GPS-Daten. Außerdem sind Fotos des potenziellen Hamsterbaus beizufügen. Die Behörde prüft dann mit Unterstützung eines Fachbüros, ob dieser tatsächlich dem Feldhamster zugeordnet werden kann. Bei Bestätigung erhält der Finder eine Belohnung von 50 Euro pro festgestelltem Hamsterbau.

Zuschriften bitte per Mail an Hamster2020@lra-nordsachsen.de oder auf dem Postweg an Landratsamt Nordsachsen, SG Untere Naturschutzbehörde, Dr.-Belian-Straße 4 in 04838 Eilenburg.

Quelle: PM Landratsamt Landkreis Nordsachsen

 

Eine weitere Möglichkeit sich um den kleinen Nager zu kümmern, bietet die Engagement-Plattform RegioCrowd. In der Dübener Heide werden Freiwillige gesucht, die in der Gruppe aktiv werden und Feldhamsterbaue auf den Feldern in der Magdeburger Börde aber auch im Harzvorland und im Raum Köthen kartieren und somit direkt einen Beitrag zum Artenschutz leisten! Wie Sie zum Feldhamster-Entdecker werden, erfahren Sie unter https://www.regiocrowd.com/duebener-heide/zeitengagement/feldhamster-entdecker-werden/.

Ein Beitrag von Naturpark Dübener Heide

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