Gitterrock und Haubenfleck – die Mode der Urgroßmutter

haubenfleck Ausstellung (2)

Bis etwa 1830 fügte man im Hofer Land und den übrigen evangelischen Gebieten Oberfrankens Mieder und Rock zu einem einzigen Kleidungsstück zusammen und schuf damit den Miederrock. Der im Hofer Land charakteristische Stoff für die Werktagsröcke hieß „Vorstadt“ und bestand aus leinenen Kettfäden und Schussfäden aus Schafwolle. Dieses robuste Material war entweder farbig gestreift oder „gegittert“, mit zahlreichen Variationen in Blau-, Violett- und Rottönen.

 Die Schürzen des 19. Jahrhunderts waren breit und einfach verarbeitet. Junge Frauen dekorierten sie mit farbigen Schürzenbändern aus Seide, die vorn zu einer großen Schleife gebunden waren. Erst gegen Ende des Jahrhunderts erhielten die Schürzen aufgenähte schwarze Maschinenspitze, Zierborten und Faltenrüschen.

Im Jahr 2013 stand das Hofer Land im Mittelpunkt der oberfränkischen Trachtenerneuerung. Hier schlug über Jahrhunderte das Herz der Textilherstellung in Nordbayern und nirgendwo sonst in Oberfranken gibt es so viele Museen mit textilen Beständen. Die zahlreichen originalen Kleidungsstücke ermöglichten zusammen mit den schriftlichen Quellen und den historischen Abbildungen eine gründliche Erforschung der einstigen regionalen Kleidungsweise, bestätigt die Trachtenberaterin des Bezirks Oberfranken Dr. Birgit Jauernig aus Frensdorf.

Aus der Sammlung des Oberfränkischen Bauernhofmuseums wird in der Infostelle des Naturparks Fichtelgebirge in Grassemann eine Ausstellung zu den besonderen, regionalen Kleidungsgewohnheiten im Hofer Land und im nördlichen Fichtelgebirgsraum gezeigt.

Dr. Birgit Jauernig

 

Ein Beitrag von Naturpark Fichtelgebirge

Naturpark Fichtelgebirge

Jean-Paul-Straße 9
95632 Wunsiedel

Telefon

  • (+49) 09232 80423

Email Adresse

Webseite

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert