Neuer Wildpark am Waldhaus Mehlmeisel öffnet seine Pforten
Wer schon immer mal einem Luchs im Fichtelgebirge Aug in Aug gegenüberstehen wollte, hat ab dem 12. April 2014 endlich die Gelegenheit dazu: Nach mehr als einjähriger Bauzeit öffnet der neue Wildpark am Waldhaus Mehlmeisel seine Pforten für die Besucher. Zwei der eleganten Großkatzen teilen sich nun eines der neuen Gehege neben dem modernen Wald-Infozentrum. Katze „Diana“ zog aus Stendal zu, Kater „Charles“ aus Mönchengladbach. Neben den Luchsen sind erwarten die Besucher spektakuläre Beobachtungsmöglichkeiten heimischer Wildtiere.
Ein Rothirschrudel wohnt gleich nebenan, begleitet von Rehbock „Franzl“. In der Wildschweinrotte hat sich ganz frisch Nachwuchs eingestellt. Die gestreiften Frischlinge wuseln munter durch den neuen Park, in dem sie mit ihren Rüsseln nach Bucheckern und Insekten wühlen können oder in einem großzügig angelegten Teich suhlen dürfen. Einen der seltensten Vögel Bayerns und einen echten Schatz des Fichtelgebirges können die Besucher am Waldhaus Mehlmeisel nun ebenfalls endlich aus nächster Nähe betrachten. Ein Auerhahn hat mit seinem Harem eine Voliere bezogen.
Das war ein großer Wunsch von Gebietsbetreuer und Waldhaus-Leiter Ronald Ledermüller: „Es ist immer schwer, die Menschen für unsere so seltenen heimischen Tiere zu begeistern, wenn man diese scheuen Lebewesen draußen in der freien Wildbahn nie zu Gesicht bekommt. Deshalb ist der neue Wildpark für die Information unserer Einheimischen und Gäste über die großartige Natur im Fichtelgebirge und ihre tierischen Bewohner eine großartige Sache.“
Darüber hinaus erwarten die Besucher noch einige Überraschungen im neuen Wildpark und natürlich die Multimedia-Ausstellung im Waldhaus, die es ermöglicht, den Wald mit allen Sinnen kennen zu lernen und selbst zu erforschen. Jeweils nachmittags um 14.00 Uhr werden geführte Fütterungstouren angeboten, bei denen die Besucher die Tiere in Aktion erleben können. Besonders spannend ist auch der Weg, der die Besucher durch die Gehege führt. Von einem bis zu 3,5 Meter hohen und 250 Meter langen Holzsteg aus haben Erwachsene und Kinder freien Blick auf die Wildtiere, ohne durch störende Zäune blicken zu müssen. Eine sanfte und kontinuierliche Steigung macht den Weg zudem für Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Menschen nutzbar.
Der Neubau des Wildparks wurde durch ein grenzübergeifendes Interreg-Projekt möglich. Kooperationspartner auf tschechischer Seite sind die Kurwälder Karlsbad. Die Städtische Forstverwaltung des weltberühmten Kurortes hat in ihrem Waldgelände ebenfalls ein weitläufiges Wildgehege mit Beobachtungsstegen errichtet. Teil des Projektes war auch der Aufbau von Netzwerken zwischen Förstern udn Naturschützern aus dem Grenzgebiet, aus denen sich mittlerweile enge fachliche aber auch freundchaftliche Kontakte zwischen den bayerischen udn tschechischen Kollegen entwickelt haben. Gefördert wurde das 1,25 Mio. Euro-Projekt zu 70 % aus Mitteln der EU und mit weiteren 20 % von der Oberfrankenstiftung.
Ein Beitrag von Naturpark Fichtelgebirge
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