Steine an den Premiumwegen

Eingewachsener Grenzstein (c) Claudia Krabbes

Eingewachsener Grenzstein (c) Claudia Krabbes

Affendenkmal im Landschaftspark Gut Windhausen (c) Claudia Krabbes

Affendenkmal im Landschaftspark Gut Windhausen (c) Claudia Krabbes

Da unsere Premiumwege ja möglichst entfernt von beliebten Handelsstraßen angelegt wurden, ist die Zahl der Meilensteine und Stundensäulen an den Wegen hier entsprechend gering.

Aber wir können doch auf eine Reihe von Mord- und Sühnekreuze verweisen, so beispielsweise direkt am Wanderportal des Premiumwegs P15 Graburg in Weißenborn. Oder der Meisemannstein am Premiumweg P22 Sankt Ottilien, den ein Ritter von Meisenbuge in Erinnerung an seine Bluttat an einem Schäfer dort aufstellen musste. Nicht zu übersehen ist das Denkmal für den Königlichen Förster Karl Knoche am Premiumweg P25 Kleinalmerode, der dort einem Wilderer zum Opfer fiel.

Sehr viel häufiger finden Sie in unserer Region, die schon seit Jahrhunderten immer wieder nah an Grenzen lag, die Grenzsteine. An den Premiumwegen im Bereich des Grünen Bandes finden Sie Grenzsteine aus verschiedenen Jahrhunderten, die jüngsten aus Zeiten der innerdeutschen Grenze. Am Grenzstein 51 am heutigen Premiumweg P12 Mainzer Köpfe kam es 1963 für zwei DDR-Grenzsoldaten zu einem Minenunfall, die Verletzten wurden von westlichen Grenzern gerettet. An diesem Premiumweg finden Sie auch Grenzsteine mit dem eingemeißelten Mainzer Rad, dass auf den Übergang ins Erzbistum Mainz hinweist, dem das Eichsfeld bis 1803 unterstellt war. Am Premiumweg P4 Hessische Schweiz stoßen Sie auf einen früheren Grenzpfad, der bis 1837 die Grenze zwischen Kurhessen und dem Königreich Preußen markierte. Am Dreiherrenstein am Premiumweg P6 Heldrastein trafen die beiden Königreiche namensgebend noch auf das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach.

Eine anderes Stück Grenze Kurhessens zum Königreich Preußen wird auf dem Premiumweg P25 Kleinalmerode sichtbar. Hier finden Sie immer wieder Grenzsteine am Wanderweg, über einen von ihnen ist inzwischen ein kräftiger Baum gewachsen.

Nicht abgrenzen sondern verbinden soll das interaktive Kunstwerk #1000_steine_im_werratal am Ende des erhaltenen Grenzstreifens im Bereich des Grenzmuseums Schifflersgrund. Besuchende sind eingeladen, einen beschrifteten Stein aus seinem Heimatort mitzubringen und dort abzulegen, um zu zeigen, wie Deutschland und Europa am früheren Todesstreifen wieder zusammenwächst.

Verbinden soll auch der „Freundschaftsstein“ am Premiumweg P11 Niester Riesen. Im Landschaftspark Gut Windhausen hat Martin Ernst von Schlieffen im 18. Jahrhundert etliche Staffagen errichten lassen, so auch Altarsteine, einen Grabstein und eine Gedenksäule, das Affendenkmal. Der Freundschaftsstein stand auf einer kleinen Erhebung in einem früheren Teich. Martin Ernst von Schlieffen gewährte nur wenigen Freunden Zugang zu diesem Stein.

Auch wir haben unsere „Landmarken“ aus Stein an die Premiumwege gestellt: Fast alle unserer Premiumwege haben ihren eigenen „Portalstein“ an einem der für den Start empfohlenen Wanderparkplatz.

Es lohnt sich also beim Wandern auf unseren ausgezeichneten Wegen den Blick nicht nur auf die artenreiche Landschaft zu richten, sondern auch ein Auge auf die in Stein belegte Kulturgeschichte unseres Geo-Naturparks zu werfen. Unsere Informationstafeln am Weg und die Geo-Naturpark-App helfen etlichen der Steine dabei, Ihnen ihre Geschichte zu erzählen.

Ein Beitrag von Geo-Naturpark Frau-Holle-Land

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