In der Dämmerung kommen die Fledermäuse

Fledermaushaus Hohenburg (c) Naturpark Hirschwald

Fledermaushaus Hohenburg (c) Naturpark Hirschwald

Es ist die letzte Wochenstube der Großen Hufeisennase in ganz Deutschland. Seit ihrer Entdeckung im Jahr 1992 in Hohenburg im Lauterachtal wird sie streng geschützt, damit die hoch bedrohten Fledermäuse überleben. Es sind die letzten ihrer Art: Wenn die Kolonie nicht möglichst schnell wächst und sich neue Kolonien bilden, kann ein Blitzschlag oder eine Infektion sie vernichten. Darum schafft das EU-Life-Projekt weiteren Lebensraum und neue Quartiere.

Die Projektziele sind eine Verbesserung der Lebensbedingungen der vorhandenen Kolonie und die Entwicklung weiterer Jagdgebiete im gesamten Projektgebiet. Diese Ziele sollen durch folgende Maßnahmen erreicht werden:

Verbesserung des Nahrungsangebots (Großinsekten) durch Initialisierung eines extensiven Beweidungssystems mit Oberpfälzer Rotvieh in Partnerschaft mit örtlichen Landwirten und durch Pflanzung von Obstbäumen,

Vernetzung vorhandener Jagdhabitate, z.B. durch Lichtstellung verbuschender Wiesen und Wälder, sowie

Bereitstellen geeigneter Quartiergebäude

Durch die Einrichtung eines Informationszentrums am Fledermaushaus am Marktplatz in Hohenburg soll das Bewusstsein in der Bevölkerung für diese hochbedrohte Art gestärkt werden. Deutschlandweit wird erstmalig ein Life-Projekt auf einem aktiv genutzten militärischen Übungsplatz durchgeführt, nämlich dem an Hohenburg angrenzenden Truppenübungsplatz Hohenfels.

Kürzlich wurden die Zählungen von winterschlafenden Großen Hufeisennasen in Winterquartieren durchgeführt. Und wieder kann ein neuer Höchststand vermeldet werden. Der Anstieg von 88 auf 104 ist sensationell. Zudem gibt es schon erste Anzeichen einer Ausbreitung in andere Gebiete, einzelne Exemplare wurden 30-40 km entfernt entdeckt.

Diese faszinierenden Tiere halten ihren Winterschlaf meist in den tiefsten Bereichen der Höhlen, wo die Temperatur ziemlich gleichmäßig bei etwa 8 Grad liegt und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist. So trocknen sie nicht aus. Jedes Aufwachen kostet die Hufeisennase wertvolle Energie. Um diese zu sparen, ist die Körpertemperatur der Umgebung angepasst und Herzschlag und Atmung reduziert. In den Dachboden des Fledermaushauses kehren die Hufeisennasen im April zurück. Inzwischen ist die Jungtieraufzucht in vollem Gange. Es wurden bereits über 40 Geburten gezählt.

In den Sommermonaten ist das Fledermaushaus Hohenburg regelmäßig Freitag abends geöffnet. Dann können Besucher bei einbrechender Dämmerung den beeindruckenden Ausflug der Fledermäuse auf ihre nächtliche Jagd beobachten. Selbstverständlich sind auch nach Vereinbarung individuelle Termine oder Gruppenführungen möglich. Außerhalb der Ausflugzeiten sind die Tiere auch über die nicht-störenden Infrarotkameras zu beobachten. Zusätzlich gibt es Aufzeichnungen von Geburten und von der Nachwichspflege durch die Mütter zu sehen. Ihre Fragen zum EU-Life-Projekt „Große Hufeisennase“ beantwortet Ihnen der Projektleiter Rudolf Leitl unter Tel. 0 96 26 / 9 29 97 72. Siehe auch http://www.naturparkhirschwald.de/fledermaushaus-hohenburg.html.

 

 

Ein Beitrag von Naturpark Hirschwald

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