In Ursensollen entsteht ein Paradies für Vögel

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Vogelparadies Ursensollen © Verena Sägenschnitter

In Zusammenarbeit mit der Gemeinde wurde ein Nutzungskonzept für die Fläche der ehemaligen Klärteiche entworfen. Die Gemeinde hatte den Wunsch eine Fläche zu schaffen, die die heimische Vogelwelt fördert. Das „Vogelparadies Ursensollen“ war geboren. Das Gebiet soll später auch Teil der naturparkbezogenen Bildungsarbeit sein, indem dorthin Führungen mit Schulklassen oder Kindergärten stattfinden können. Es wurden bis Mai folgende Maßnahmen umgesetzt:

 

  • Pflanzung von Holunder (8 Pflanzen) als Futterpflanzen für die Vögel
  • Anlage eines Totholzplatzes
  • Anlage eines Blühstreifens und einer Blühwiese (Boden aufgelockert – nichts gesät)
  • Anlage eines Natursteinhaufens für Reptilien
  • Anlage von sechs großen Reisighaufen u.a. für die Eiablage von Schlangen
  • Auswahl von Infoschildern über die Maßnahmen und Aufstellen der Schilder
  • Brutvogelkartierung mit fünf Begehungen
  • Bienenkästen eines Imkers werden dort installiert
  • Anlage eines Hackschnitzelhaufens für Nashorn- und Hirschkäfer

 Die Gemeinde Ursensollen bewirbt sich mit dem Projekt „Vogelparadies Ursensollen“ für einen Nachhaltigkeitspreis.

 

Erfassung der Brutvögel:

Bei einer Brutvogelerfassung wurde bei vier Tages- und einer Nachtbegehung die Anzahl der Brutvogelarten im Projektgebiet erfasst. Im Vergleich zu den Erwartungen hat das Gebiet tatsächlich schlechter abgeschnitten. Vor allem höhlenbewohnende Singvogelarten (z.B. Kohlmeise, Sumpfmeise, Blaumeise, Kleiber, etc.) waren unterrepräsentiert. Die Waldvogelarten im angrenzenden Wald waren ebenfalls nicht in der erwarteten Menge anzutreffen. Zum Beispiel fehlten

 

die Tannenmeise (Periparus ater), der Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix) und der Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca). Durch das Fehlen dieser Arten gehen wir davon aus, dass es schlichtweg an kleineren und größeren Baumhöhlen mangelt. Als Ersatz dafür müssten also Vogelnistkästen aufgehängt werden. Zusammen mit dem Gebietsbetreuer Rudolf Leitl wurde beschlossen, dass Nistkästen angeschafft werden. Die Gemeinde Ursensollen übernimmt die Kosten dafür. Von den Hasselfeldt-Vogelnistkästen werden von jedem Typ 5 Stück bestellt und im Frühjahr 2021 im Gebiet installiert. Die Nistkästen sollen dann jedes Jahr mit Schulklassen gereinigt werden.

Nahrungsangebot für körnerfressende Vögel:

Vogelarten von der Familie der Finken (Fringillidae) fehlten ganz und wurden nur teilweise im Durchzug verhört. Grund dafür ist einfach das fehlende Nahrungsangebot im Gebiet. Die landwirtschaftlichen Flächen sind sehr intensiv bewirtschaftet. Alle samenbildenden Ackerwildkräuter werden durch Spritzen entfernt. Mit der Extensivierung der Grünflächen haben wir das Nahrungsangebot für den Stieglitz (Carduelis carduelis) verbessert. Bereits im ersten Jahr haben auf der Wiese zahlreiche Disteln ausblühen und Samen bilden können. Diese Flächen wurden erst im September gemäht und die Pflanzen konnten sich selbst aussähen.

Foto: Verena Sägenschnitter Gemeinde Ursensollen

Ein Beitrag von Naturpark Hirschwald

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