LIFE-Projekt für die Große Hufeisennase

(c)Naturpark Hirschwald Rudolf Leitl

Hufeisennase (c) Rudolf Leitl

In Hohenburg im Lauterachtal befindet sich die letzte Wochenstube der Großen Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) in ganz Deutschland. Seit ihrer Entdeckung im Jahr 1992 wurden schon viele Anstrengungen unternommen, um diese auch in Zukunft zu sichern. Die zuletzt mit Mitteln aus dem Konjunktur-Paket II finanzierte aufwändige Sanierung des Quartiergebäudes haben die Hufeisennasen bereits mit einem weiteren Zuwachs der Population gedankt.

Doch nun müssen weitere Maßnahmen umgesetzt werden. Um das Risiko des Verlustes der gesamten reproduzierenden Population durch ein einziges Schadereignis (z. B. Blitzschlag, Infektionen) zu reduzieren, muss die Kolonie möglichst schnell anwachsen, so dass es zu einer Aufteilung und Gründung weiterer Kolonien kommt. Diese benötigen aber weiteren Lebensraum mit günstiger Ausstattung der Jagdhabitate und entsprechenden Quartiermöglichkeiten.

Für ein Vorkommen der Großen Hufeisennase sind drei grundlegende Habitat-Strukturen nötig:

■ großräumige frostfreie Winterquartiere, am günstigsten sind hier Karsthöhlen, die möglichst ganzjährig ungestört sind.

■ ruhige, gegliederte Quartiergebäude, die unterschiedliche Temperaturzonen aufweisen.

■ Strukturreiche Landschaften, in denen keine Pestizide ausgebracht werden und die sehr reich an verschiedenen Insektenarten sind.

Das FFH-Gebiet „Lauterachtal“ mit 822 ha und der nördliche Bereich (1164 ha) des FFH-Gebietes „Truppenübungsplatzes Hohenfels“ im Oberpfälzer Jura bilden das Projektgebiet. Dort haben sich die wesentlichen Habitat-Strukturen  erhalten, und genau hier hat die Große Hufeisennase überlebt.

Was tun wir für die Große Hufeisennase?

■ Verbesserung der Habitat-Bedingungen der vorhandenen Kolonie

■ Entwicklung weiterer Jagdgebiete im gesamten Projektgebiet

Diese Ziele sollen durch folgende Maßnahmen erreicht werden:

■ Verbesserung des Nahrungsangebots (Großinsekten) durch Initialisierung eines extensiven Beweidungssystems mit Oberpfälzer Rotvieh in Partnerschaft mit örtlichen Landwirten und durch Pflanzung von Obstbäumen

■ Vernetzung vorhandener Jagdhabitate, z. B. durch Lichtstellung verbuschender Wiesen und Wälder

■ Bereitstellen geeigneter Quartiergebäude

Durch eine Optimierung des Informationsangebots, v. a. durch die Einrichtung eines Informationszentrums im Fledermaushaus am Marktplatz in Hohenburg, soll das Bewusstsein in der Bevölkerung für diese hochbedrohte Art gestärkt werden.

LIFE ist das Umweltförderinstrument der Europäischen Union. Das Programm gliedert sich in die Bereiche Natur und Biodiversität, Umweltpolitik und Verwaltungspraxis, sowie Information und Kommunikation.

Ein Beitrag von Naturpark Hirschwald

Naturpark Hirschwald

Hauptstr. 4
92266 Ensdorf

Telefon

  • +49 (0) 96 24 / 9 02 11 91

Faxnummer

  • +49 (0) 96 24 / 9 22 57 47

Email Adresse

Webseite

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert