Lebensadern Vils und Lauterach

Das Vilstal vom Wasser  aus (c) Naturpark Hirschwald

Das Vilstal vom Wasser aus (c) Naturpark Hirschwald

Der Naturpark Hirschwald liegt im Fränkischen Jura in der Oberpfalz. Dies hat zur Folge, dass es hier nur wenige Oberflächengewässer gibt, da das Niederschlagswasser schnell im karstigen Untergrund verschwindet. Nur an der Ost- und Südgrenze verlaufen zwei Flüsse: die Vils und die Lauterach. Im Inneren des Naturparks gibt es nur sehr wenige kleine Bäche, die auch zeit- oder streckenweise trocken fallen können. Auch Stillgewässer gibt es nur sehr wenige und sehr kleine, ein paar wenige Fischteiche und dann die so genannten „Hüllen“ oder Himmelsweiher. Das sind kleine Wasserflächen ohne Zu- oder Abfluss, die früher wichtig waren als Viehtränken. Es gibt viele historische Berichte, dass die Bewohner der Dörfer auf den Jurahöhen in heißen Sommerszeiten mit dem Güllefass ins Tal an die Vils oder Lauterach fahren mussten, um Wasser zu holen. Viele Dörfer bekamen erst weit ins 20. Jh. hinein eine Trinkwasserversorgung.

Besonders die Vils war aber noch aus einem anderen Grund eine Lebensader für die Region: Wie Perlen an einer Schnur aufgereiht befanden sich hier früher Hammerwerke, die aus dem örtlichen reichhaltig vorkommenden Eisenerz Eisen schmiedeten, und zwar mit Hilfe der Wasserkraft. Große Wasserräder trieben sowohl die Blasebälge an, die das Schmiedefeuer erhitzten, als auch die schweren Hämmer, die aus dem Schmelzprodukt die Halbfertigware in Form von Eisenbarren schmiedeten. Und schließlich diente die Vils dann auch noch als praktischer Transportweg für das Eisen, um es nach Regensburg und dann ganz Europa zu verschiffen. Immerhin produzierte die Oberpfalz im Mittelalter 25% des gesamten europäischen Eisens!

Heute, da das „Ruhrgebiet des Mittelalters“ nur noch Geschichte ist, haben an Vils und Lauterach die Wasserkraftwerke die ehemaligen Hammerwerke abgelöst, und wir verbinden mit diesen Flüssen eher Natur- und Freizeiterlebnisse. Im Talgrund von Vils und Lauterach fischt der Eisvogel, und die Wasseramsel stellt unter Wasser den Köcherfliegen nach. Im klaren, sauerstoffeichen Wasser stehen armlange Forellen in der Strömung, und der Edelkrebs lauert unter Steinen auf Beute. Und über dem plätschernden Nass schwirren die Prachtlibellen von Ufer zu Ufer.

Die Vils ist eine Perle, deren Schönheit man auf dem Wasserweg am besten genießen kann – in Amberg von der Plätte aus (http://tourismus.amberg.de/index.php/plaettenfahrten.html) oder individuell als Kanufahrer. Ab Amberg schlängelt sich der Jurafluss durch ein enges, reizvolles Tal, das man vom Kanu aus auf die schönste Weise erkunden kann, z. B. mit den Kanus der Umweltstation Kloster Ensdorf (www.kloster-ensdorf.de).

Beim Angeln hingegen steht die Ruhe im Vordergrund. Der Fischreichtum der Oberpfalz ist weithin bekannt. Vils und Lauterach sind hervorragende Angelreviere und besonders begehrt ist die überaus flinke Lauterach-Forelle. Drei Fischereivereine teilen sich größtenteils die Vils und die Lauterach auf. Alle Tipps rund um die Gewässer und Tageskarten erhält man bei:

Ein Beitrag von Naturpark Hirschwald

Naturpark Hirschwald

Hauptstr. 4
92266 Ensdorf

Telefon

  • +49 (0) 96 24 / 9 02 11 91

Faxnummer

  • +49 (0) 96 24 / 9 22 57 47

Email Adresse

Webseite

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert