Mehr Sonne für die Plöner Zauneidechsen!
Unweit des Suhrer Sees im Plöner Stadtteil Stadtheide liegt eine kleine aber feine Fläche auf einer Anhöhe. Das Gebiet mit seinen Plateaus und Hangbereichen auf sandigem Boden wurde bis 1996 militärisch genutzt und dabei von Gehölzaufwuchs freigehalten. Die sonnigen und nährstoffarmen Verhältnisse haben hier viele, teils seltene Pflanzen und Tiere begünstigt. Zwischen Berg-Sandglöckchen, Wiesen-Margerite und Acker-Witwenblume lebt auch eine Population der seltenen Zauneidechsen (Lacerta agilis).
Sie sind in Schleswig-Holstein in der Kategorie 2 „Stark gefährdet“ der Roten Liste geführt und unterliegen dem Anhang IV der FFH-Richtlinie. Gerade im östlichen Hügelland sind die Vorkommen sehr verstreut, isoliert und selten. Für Zauneidechsen ist es von großer Bedeutung, dass ihre Lebensräume nicht übermäßig beschattet werden, da sich die wechselwarmen Tiere zum Erreichen der Aktivitätstemperatur sonnen müssen und die Eier im sandigen Boden gut besonnter Bereiche abgelegt werden.
Seit Aufgabe der militärischen Nutzung besteht nun die Gefahr, dass heranwachsende Gehölze das Gebiet zunehmend beschatten. Nachdem vor einigen Jahren mit ehrenamtlichem Einsatz bereits Gehölze zurückgeschnitten wurden, war es nun wieder an der Zeit in einigen Bereichen eine Entbuschung durchzuführen. Auf Initiative des Naturparks Holsteinische Schweiz e.V. und Anregung des NABU’s wurde die Maßnahme vor Ort mit Vertreterinnen und Vertretern der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Plön, des NABU und der Stadt Plön geplant, so dass die Arbeiten am 13. und 14.01.21 von einer professionellen Firma der Landschaftspflege durchgeführt werden konnten. Um überwinternde Zauneidechsen und andere Tiere nicht zu gefährden, wurde die Fläche nicht mit großen Maschinen befahren. Zum Einsatz kamen stattdessen Freischneider, Motorsäge und Muskelkraft.
Die Finanzierung dieser Arbeiten wurde möglich mit Mitteln eines Fördertopfes für die Naturparke, den das Land Schleswig-Holstein (MELUND) gewährt. Einen Eigenanteil von 10% der Kosten für diese Maßnahme hat die Stadt Plön übernommen.
Ein Beitrag von Naturpark Holsteinische Schweiz
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