Kinder durch Besuche in der Natur stärken

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Immer mehr Menschen leben in Städten, und das bedeutet, dass auch immer mehr Kinder in einem urbanen Umfeld aufwachsen. Dadurch gehört das Spielen im Wald und auf Wiesen nicht zu ihrer Erlebenswelt. Das sollte nicht so sein, denn der Kontakt zur Natur hat positive Auswirkungen auf Heranwachsende. So sollen sie ruhiger, ausgeglichener und sozial kompetenter sein, wenn sie eine Beziehung zu Pflanzen und Tieren pflegen.

Nicht nur Kinder, auch Erwachsene profitieren davon, wenn sie Zeit unter Bäumen statt im Großstadtdschungel verbringen. So ist zum Beispiel Bewegung an der frischen Luft ein besseres Mittel gegen Winterdepressionen als Schokolade.

Glücklicherweise ist Grün auch für Städter nicht unerreichbar. Mit dem öffentlichen Nahverkehr ist man schnell im Umland und damit in Wald und Flur. Eltern sollten für ihre Kinder unbedingt Kleidung einpacken, die auch schmutzig werden darf. Denn damit die Kleinen die Natur richtig erleben können, sollten sie nach Herzenslust herumtoben, klettern, buddeln und anfassen dürfen. Matsch- und Grasflecken werden nicht ausbleiben, aber das ist nicht schlimm: Die meisten Flecken, die durch Schmutz und Schlamm entstehen, lassen sich problemlos auswaschen.

Bereits ganz kleine Kinder können im Wald viel entdecken. Dazu muss man sie meist noch nicht mal animieren. Einfach das Kind entscheiden lassen, wo es während des Spaziergangs stehen bleibt und welchen Pflanzen und Tieren es Aufmerksamkeit schenkt. Meist nehmen Kinder dann nicht nur mit ihren Augen wahr, sondern auch mit Ohren, Nase und Händen. Das kann man fördern, indem man mit ihnen zusammen auf Entdeckungsreise geht. Welche Vogelstimmen sind zu hören und wie klingen zwei Steine, die man aneinanderstößt? Wie riechen Moos und Laub? Fühlen sich die Rinden von verschiedenen Bäumen unterschiedlich an? All das können Kinder im Wald oder Park erfahren und sich so mit der Natur verbinden.

Ein schöner Nebeneffekt ist, dass mit der Liebe zur Natur auch Respekt vor ihr wächst. Eltern können Letzteres auch unterstützen, indem sie erklären, dass nicht alles abgepflückt und mitgenommen werden darf. Ein paar Steine, bunte Herbstblätter, leere Schneckenhäuser, Tannenzapfen und Eicheln dürfen aber als kleine Schätze eingesteckt werden. Immer aufsammeln und mitnehmen sollte man natürlich seinen Müll. Der wird in einer mitgebrachten Tüte gesammelt und nach dem Ausflug entsorgt. So lernen die Kinder, Verantwortung für die Natur zu übernehmen.

Eine Schulstunde muss der Besuch im Wald allerdings nicht werden. Eltern müssen nicht jedes Gezwitscher einer Vogelart zuordnen können oder jeden Baum kennen und den Kindern alles erklären. Viel spannender ist es, zusammen immer wieder etwas Neues zu entdecken und gemeinsam auch mal über Naturphänomene wie Eishaare zu staunen. Wenn der Wissenshunger doch größer ist und die Eltern ihn nicht stillen können, dann gibt es immer viele Möglichkeiten, in einem Naturpark auf Tour mit einem Experten etwas über die heimische Natur zu lernen.

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