Einweihung einer Aussichtsplattform am Bodendenkmal Hünenburg –

Die Hünenburg, eine mittelalterliche Burganlage auf dem Ossenberg bei Dransfeld, wurde in den vergangenen Monaten neu gestaltet. Dabei wurde der Schutz des bedeutenden Bodendenkmals mit den Erfordernissen der Forstwirtschaft in Einklang gebracht. Zugleich ist es gelungen, das Denkmal touristisch zu erschließen und dem Naturschutz Raum zu geben. Die Aussichtsplattform mit Infotafel ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen den Niedersächsischen Landesforsten, der Kreisarchäologie des Landkreises, des Naturparks Münden e. V. und des  Leader Regionalmanagements.

Die Hünenburg ist eine annähernd quadratische Anlage mit Seitenlängen von ca. 120 Metern, auf einem spornartigen Ausläufer des Ossenberges, hoch über dem Tal der Auschnippe gelegen. Die Befestigung besteht aus einer gemörtelten Mauer in Schalenbauweise. Diese als Ring angelegte Mauer (heute als Schuttwall erkennbar) umschließt auf dem Hochplateau eine Fläche von ca. 2 Hektar. Nach Süden, Westen und Norden ist die Burg durch Steilhänge natürlich geschützt. Zur gefährdeten Hochflächenseite im Osten wurde die Burg zusätzlich durch einen vorgelagerten Graben gegen feindliche Übergriffe gesichert.

Bei Probegrabungen (1955/56, 1965/66) wurden an der Südostseite eine nachträglich angebaute halbrunde Bastion, außerdem an der Südseite das wohl einzige Tor freigelegt. Zwei nach innen gebogenen Mauerwangen bildeten hier eine Torgasse. Im Zentrum der Anlage befand sich vermutlich ein Grubenhaus.

Die Funktion dieser Burganlage ist unklar. Deutlich scheint ihr Bezug zum früh besiedelten Gebiet um Dransfeld und zu einem alten Weg, der vom Wesertal ins Leinetal führte. Die geborgenen Funde – handgeformte Kugeltöpfe und scheibengedrehte Knickwandgefäße des frühen Mittelalters – datieren die Hünenburg in die Zeit vom 9.-11. Jahrhundert. Die Hünenburg gehört zu den herausragenden archäologischen Denkmalen des Kreises Göttingen. Sie ist Kulturdenkmal im Sinne des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes. Aus Gründen der Bauerhaltung bzw. des Denkmal- und Naturschutzes sollte von einem Betreten der Anlage abgesehen werden.

Neuer Lebensraum für Pfl anzen und Tiere Die Niedersächsischen Landesforsten erhalten und pfl egen die Anlage durch eine naturnahe und schonende Waldbewirtschaftung. Um die Artenvielfalt zu erhöhen und insbesondere Vögeln und Insekten wie Wildbienen einen vielfältigen Lebensraum zu bieten, wurden einige der alten Bäume gefällt und auf die Fläche werden rund 1.500 Wildkirschen und 200 Elsbeeren – eine Artverwandte der Eberesche – gepfl anzt. Die vorhandenen Sträucher wie Haselnuss, Holunder, Weißdorn oder Schlehe bieten optimale Brutmöglichkeiten, die Früchte tragenden Bäume sorgen für eine Bereicherung im Nahrungsangebot.

LK Göttingen, Kreisarchäologie

 

 

 

 

 

 

 

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