Natur des Jahres 2017 – im Naturpark Münden zu finden!

Waldkauz, Keiljungfer, Blindschleiche, Gänseblümchen oder Weißes Waldvögelein: Im Naturpark Münden fühlen sich diese Tiere und Pflanzen wohl.

Jedes Jahr wählen Gremien, Verbände, Stiftungen oder Kuratorien Tiere, Pflanzen und Landschaftsbestandteile zur Natur des Jahres, um auf die Bedeutung der Artenvielfalt, die Bedrohung der Lebensräume und die Möglichkeit zu deren Schutz hinzuweisen.

Viele der in diesem Jahr gewählten Vertreter fühlen sich in den Wäldern, den Bachtälern oder auf den Wiesen des Naturparks Münden wohl und haben hier ihre Heimat gefunden.

Einige von Ihnen werden im Folgenden vorgestellt:

Lautlose Jäger der Nacht: Der Waldkauz ist „Vogel des Jahres 2017“. Wann haben Sie zuletzt in der Nacht eine Eule rufen gehört? Mit dem Waldkauz soll für den Erhalt alter Bäume im Wald oder in Parks geworben werden. In den reich an Totholz ausgestatteten Wäldern im Naturpark Münden sind Bruthöhlen in alten Bäumen wichtig, die Waldkäuze finden hier Lebensraum und auf dem Waldboden ihre Lieblingsnahrung, die Mäuse.

Das Wildtier des Jahres, die Haselmaus, hat eine reichhaltige Speisekarte. Sie frisst im Frühjahr gern Knospen und Blüten, vertilgt im Sommer auch mal Insekten. Im Herbst mögen Haselmäuse am liebsten Nüsse – wie der Name verrät, bevorzugen sie Haselnüsse. Wer eine ausgehöhlte Haselnuss mit einem kreisrund hineingenagten Loch findet, kann vermuten, dass eine Haselmaus zu Besuch war. Sie brauchen das Fett, um sich genügend Speck für den Winterschlaf anzufressen. Zum Überwintern bauen sie dicht gewobene Nester in der Laubschicht am Boden. Ende März erwachen die Langschläfer aus ihrem halbjährigen Schlaf.

Die Blindschleiche als Reptil des Jahres steht stellvertretend für viele andere Arten     für naturnahe Gärten mit wilden Ecken, in denen keine Tier- und Pflanzengifte eingesetzt werden. Sie besiedelt ein breites Spektrum an unterschiedlichsten Lebensräumen: Lichte Wälder und Waldränder mit erhöhter Bodenfeuchtigkeit und einem vielfältigen, strukturreichen Mosaik an Sonnen- und Versteckplätzen werden bevorzugt. Auch offene Moorlandschaften, Brachflächen, Trockenrasen, Streuobstwiesen, Steinbrüche, Gärten und Abgrabungsstätten werden bewohnt. Die Blindschleiche ist weder blind, noch eine Schlange, sondern eine beinlose und mit Augen ausgestattete Echse. Ihr irreführender Name ist abgeleitet von dem althoch-deutschen Wort „plint“ für blendend und bezieht sich auf den bleiernen Glanz ihres Körpers.

Die „Goldene Acht“ wurde zum Schmetterling des Jahres 2017 gekürt, um auf den Rückgang des Falters aufmerksam zu machen. Die Raupen des zu den Gelblingen gehörenden Falters ernähren sich von Luzerne und Klee und brauchen naturnahe blütenreiche Wiesen oder Weiden. Auch die Blütenvielfalt in Gärten kann Schmetterlingen helfen, zu überleben: Wenn Brennnesseln und frühblühende Pflanzen wie Lungenkraut und Scharbockskraut nicht als „Unkraut“ angesehen werden, werden gute Nahrungsgrundlagen geboten.

Libelle des Jahres ist die Gemeine Keiljungfer. Für das Jahr 2017 hat man sich erstmals eine Libellenart heraus gesucht, die 1. sehr stark an Fließgwässer gebunden ist und 2. deren Bestände sich erfreulicher Weise in den vergangenen Jahren recht gut erholt haben. Auch in den Bächtälern des Naturparks Münden fühlt sie sich wohl. Sie unterstreicht somit, dass die bisherigen Anstrengungen zur Reinhaltung und Renaturierung unserer Bäche und Flüsse sinnvoll und erfolgreich sind.

„Brotbaum“ der Forstwirtschaft“: Die Fichte ist Baum des Jahres 2017. Geschätzt als wichtigste forstliche Einkommensquelle, steht die Fichte andererseits für artenarme und naturferne Forsten. Aufgrund der vielseitigen Verwendbarkeit des Holzes (Papier, Bauholz) kommen rund 90 Prozent der Holzernteerträge aus dem Verkauf von Fichten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatten die Menschen den Wald völlig übernutzt. Die Bäume wurden zum Heizen, Kochen und Bauen abgeholzt. Dazu kam der hohe Bedarf durch Schiffsbau, Bergbau und die Glashütten; durch Reparationszahlungen an England und Amerika nach dem 2. Weltkrieg gab es große Kahlflächen. Die schnell wachsende und anspruchslose Fichte wurde vermehrt angepflanzt, so dass riesige Flächen mit Fichten-Monokulturen entstanden. Heute wird unter den Gesichtspunkten der nachhaltigen Forstwirtschaft durch Umbau in stabile Mischwälder die Artenvielfalt in den Wäldern wieder erhöht.

Das unscheinbare Gänseblümchen ist die Heilpflanze des Jahres. Schon im Mittelalter wurden die Kalium-, Calcium-, Magnesium-, Eisen- sowie Vitamin A+C-enthaltenden Blüten bei Schwächezuständen, Erkältung und Durchfall eingesetzt, ebenso hilft sie bei Hautausschlägen und Verletzungen und wirkt blutreinigend. Der lateinische Name Bellis perennis bedeutet übersetzt „Ewig schön“, und spiegelt wider, dass die widerstandsfähige Pflanze z.B. auch bei häufigem Rasenmähen immer neue Blütenköpfe bildet.

Eine Schönheit aus dem Wald, das Weiße Waldvögelein ist die  Orchidee des Jahres. Die Blütenform erinnert an einen Vogel mit ausgebreiteten Flügeln. Der Blütenstand ist langgestreckt und locker mit zwei bis 20 mittelgroßen, elfenbeinfarbenen Blüten besetzt. Bäume, Pilze und das Waldvöglein leben miteinander und bilden Symbiosen in Laubwäldern.

Das Judasohr als Pilz des Jahres gehört zu den Ohrlappenpilzen. Frisch ist der gallertartig und wie ein Ohr geformt, getrocknet ganz hart. In China wird er gerne für Suppen verwendet. Als Saprobiont ernährt er sich vom Holz, das er allmählich abbaut. Der Pilz wächst auch auf vielen anderen Laubhölzern wie z. B. Ahorn und Buche, aber das Holz des Holunders wird     bevorzugt.

 

Quellen:    http://www.rundschau-online.de/magazin/natur-des-jahres-2017 https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/natur-des-jahres https://www.dgfm-ev.de/presse-und-aktuelles/pilz-des-jahres/pilz-des-jahres-2017-judasohrhttp://www.libellenwissen.de/dokumentation/naturschutz/14272-die-gemeine-keiljungfer-ist-libelle-des-jahres-2017

 

Ein Beitrag von Naturpark Münden

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