Praktikum im Naturpark Münden

Liebe Natur- und Naturparkfreunde,

mein Name ist Mirijam Zastrow, ich bin 28 Jahre alt und habe im Rahmen meines Studiums vom 9. Mai 2016 bis zum 3. Juni ein 4-wöchiges Praktikum im Naturpark Münden gemacht. Ich habe in Dresden Geographie studiert (M.Sc.) und interessiere mich für nachhaltige Regionalentwicklung, Naturschutz und Umweltbildung. Dies sind u.a. genau die Aufgaben eines Naturparks, und deshalb erschien mir diese Institution als Praktikumsstelle genau richtig.

Während meines Praktikums im Naturpark Münden habe ich einen Eindruck davon bekommen, wie sich die Naturparke in den beiden großen Dachverbänden Verband Deutscher Naturparke und Europarc Deutschland e.V. organisieren, um bspw. gemeinsame Qualitätsstandards und Projekte zu entwickeln, sich über ihre Arbeitsweisen auszutauschen oder in der öffentlichen Diskussion mit einer Stimme auftreten zu können. Überrascht hat mich dabei, wie unterschiedlich die einzelnen Naturparke hinsichtlich der finanziellen und personellen Ressourcen ausgestattet sind – dies hängt vom Bundesland und der Organisationsform ab: Sind es Zweckverbände oder Vereine oder sind sie direkt dem Land unterstellt? In einem kleinen und finanziell eher an der unteren Grenze ausgestatteten Naturpark wie dem in Münden, der als gemeinnütziger Verein in Niedersachsen eingetragen ist, sind viele dieser gemeinsamen Projekte nicht oder nur in einem sehr kleinerem Umfang möglich. Viel Arbeitszeit muss hier in erster Linie darauf verwendet werden, überhaupt das finanzielle Minimum für das nächste Jahr zu sichern und die notwendigsten Landschaftspflegearbeiten zu erfüllen.

Um Projekte durchzuführen, kooperiert der Naturpark u.a. eng mit dem Landkreis Göttingen und den Nds. Landesforsten. Dazu nahm ich an einigen Besprechungen teil: So werden bspw. in Zusammenarbeit mit der Touristik des Landkreises Göttingen über das EU-Förderungsprogramm LEADER Gelder für zahlreiche Brückensanierungen beantragt und mit den Nds. Landesforsten  wird bei dem EU-Fördertopf Landschaftswerte ein Projekt eingereicht, das einen barrierefreien Zugang des forstbotanischen Garten in Hann. Münden ermöglichen soll. Auch die Erstellung eines Naturparkplanes soll über diese Richtlinie gefördert werden. In diesem werden die Stärken und Schwächen des Naturparkes ausgelotet, und potentielle Chancen und Risiken abgewogen, um Projektvorschläge für die kommenden Jahre zu erarbeiten.

Am meisten Spaß machte mir der Bereich der Umweltbildung, so führte ich eine Barfußpfadwanderung durch, habe einen Waldtag für den evangelischen Kindergarten in Hemeln organisiert und konzipierte eine offenes naturpädagogisches Programm im Rahmen der regelmäßig am Sonntag vom Naturpark angebotenen Umweltbildungsveranstaltungen. Dabei konnte ich die von mir in der Ausbildung als Naturpädagogin erlernten Spiele und Übungen in der Praxis erproben.

Zudem war ich auch mit den Mitarbeitern Herr Kaufmann und Herr Kaminski im direkten Naturschutz und bei der Pflege der Flächen eingesetzt. Gerade jetzt, im Frühsommer, steht das das Gras an den Wanderwegen hoch und muss gemäht werden, Wanderschilder ausgebessert und Bootsanleger oder Bänke von den Schäden des Winters repariert werden, damit die WandererInnen ihre Ausflüge in vollem Umfang genießen können. Jetzt, da ich weiß, wie viel Zeit in Müllsammeln, Rasenmähen und ähnliches gesteckt wird, wandere ich nun am Ende meines Praktikums mit ganz anderen Augen durch den Naturpark Münden…

Naturpark Münden

Mitscherlichstraße 5b
34346 Hann. Münden

Telefon

  • (+49) 05541 9096755

Faxnummer

  • (+49) 05541 75-401

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