Sanierung der Nebel zwischen Linstow und Dobbin abgeschlossen

 

Renaturierung an der Nebel (c), Nossentiner-Schwinzer Heide, Jörg Gast, 2013

Es ist geschafft, ein weiterer Teil der Nebel wurde saniert. Zwischen Linstow und Dobbin fließt einer der intaktesten Flüsse unseres Landes wieder in einem naturnahen Bett. Seit den Jahren der Komplexmelioration, in denen der Fluss begradigt und eingetieft wurde, musste er m.o.w. intensiv unterhalten werden. Unter Trägerschaft des Fördervereins „Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide“ wurde das Problem mit Landesmitteln und Geldern der Europäischen Union angegangen. Integriert in Bodenordnungsverfahren und unter Mitarbeit der hier wirtschaftenden Landwirte wurde eine ökologische Sanierungsplanung durch das in Bützow ansässige Institut biota GmbH erstellt. Aus Ausgleichsgeldern der Deutschen Bahn erwarb der Förderverein einen 40 m breiten Korridor für die zukünftige Niederung des Flusses, der WBV „Nebel“ unterstützte das Vorhaben mit der Bereitstellung von Bauunterlagen. Im Vorfeld der Realisierung wurden naturschutzfachliche Prüfungen durchgeführt. Da klar war, dass es bei den Bauarbeiten zu einer erhöhten Drift von Sedimenten und Partikeln kommen würde, sind aufwendige Versuche gestartet worden, um deren Wirkung auf die in ca. 3 km abwärts liegende Fischzucht einzuschätzen. Zusätzlich wurde eine Eigen- und Fremdüberwachung durch ein zertifiziertes Labor eingerichtet. So konnten die Arbeiten sofort unterbrochen werden, wenn die Richtwerte an Schwebstoffen überschritten wurden.

Die Bauarbeiten begannen 2012 im begradigten Bereich an der Autobahnbrücke bei Linstow. Bagger der Firma MTS Demmin gruben ein neues Bett für die Nebel, bauten Totholz in das Ufer ein und bereiteten die tiefer liegende Niederung des Flusses vor. Durch dieses Konzept einer „Sekundäraue“ kann der Fluss sich hin und her schlängeln, ohne dass Landwirte größere Einschränkungen auf den angrenzenden Flächen hinnehmen müssen. Bei den Arbeiten gab es einige Schwierigkeiten, die insbesondere mit der Quelligkeit des Bodens und naturschutzfachlichen Fragen zusammen hingen. Bagger mussten auf Matratzen arbeiten, Bereiche mit geschützten Arten waren ausgegrenzt. Letztlich konnte aber alles einem guten Ende zugeführt werden.

Heute fließt die Nebel wieder in einem „schwingenden Bett“, es sind Lebensräume für viele Tiere und Pflanzen entstanden und die Funktionsfähigkeit des Flusses im Naturhaushalt ist wiederhergestellt. Bald werden auch erste Bäumchen am Gewässer stocken und die Wunden, die der Bagger in die Niederung gerissen hat, verheilt sein.

Bleibt als Einziges noch das Problem der Durchgängigkeit für Fische und Wirbellose am Wehr Walkmöhl, dass hoffentlich auch bald der Vergangenheit angehören wird.

Ein Beitrag von Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

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