Leben ohne Plastik

Plastik begegnet uns alltäglich und fast überall: bei eingepackten Lebensmitteln und Getränken, bei Körperpflege-Produkten, sogar in unserer Kleidung. Die Liste ist lang, da Plastik vielseitig einsetzbar und die Herstellung kostengünstig ist. Rund 200 kg Kunststoff verbrauchen wir in Deutschland pro Kopf und Jahr. Kunststoff lässt sich recyceln, nach Gebrauch des Plastikgegenstandes wird er also guten Gewissens im gelben Sack oder am Wertstoffhof entsorgt. Doch was nicht jeder weiß: nur etwa 30 % des recycelten Materials wird zur Herstellung neuer Produkte verwendet. Der Rest wird thermisch verwertet, also in der Müllverbrennungsanlage verbrannt oder exportiert. Die Recyclingquote steigt aber von Jahr zu Jahr. 1991 lag diese nur auf 3 %.

Leider landet nicht alles Plastik am Wertstoffhof. Plastikmüll in der Umwelt ist ein großes Problem. Ob aus dem Auto in den Straßengraben geworfen oder aus Bequemlichkeit im Wald entsorgt: auch in Deutschland ist unsachgemäße Müllentsorgung immer noch ein Problem. Da Plastik mehrere hundert Jahre zum Zersetzen benötigt, bleibt der Gegenstand auch dort wo er ist und kann von Tieren mit Nahrung verwechselt werden. Diese verhungern dann mit vollem Magen.

Doch auch die Gefahr durch Mikroplastik, also kleinsten Plastikteilchen, ist nicht zu unterschätzen. Diese entstehen durch eine Zerkleinerung des Plastiks in der Umwelt oder durch Nutzen von Produkten wie Kleidung oder Autoreifen, bei denen sich Partikel lösen. Sogar in bestimmten Kosmetika befindet sich Mikroplastik. Aufgenommen durch Tiere landet das Mikroplastik im Nahrungskreislauf und kann sogar im menschlichen Körper enden.

Doch was kann man selbst gegen den allgegenwärtigen Plastikkonsum und dessen Folgen für die Umwelt tun?

Drei Schlagwörter können schon vieles bewirken: vermeiden, verwenden, verwerten.

Ein paar Tipps für ein plastikfreieres Leben:

  • Dauerhafte Verwendung von Stofftaschen oder Einkaufskörben. Auch Obst, Gemüse oder Brot können darin transportiert werden.
  • Einwegprodukte, z.B. Flaschen ohne Pfand, vermeiden.
  • Wurst lieber beim Metzger oder von der Theke, wenn möglich in Kunststoffschalen, kaufen als abgepacktes aus dem Regal.
  • Einzelportionen, z.B. Kaffeekapseln oder Süßigkeiten, vermeiden.
  • Auch bei der Körperpflege produziert man mit unverpackter fester Seife weniger Müll als mit aufwändigen kleinen Verpackungen mit Duschgel.
  • Leitungswasser statt Wasser aus Plastikflaschen.
  • Nur kaufen was man wirklich braucht.
  • Gebrauchsdauer der Produkte ausnutzen, z.B. bei Tragetaschen, Brotzeitboxen, Getränkeflaschen, Haushalts- und Elektrogeräte.
  • Am Schluss richtig entsorgen!

Ein Leben ganz ohne Plastik wird vorerst schwer zu erreichen sein. Ändert aber jeder etwas an seinem Konsumverhalten, kann schon sehr viel Plastik eingespart werden. Auch das wäre ein großer Fortschritt.

 

 

Ein Beitrag von Naturpark Oberer Bayerischer Wald

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