Die Natur im Winter

Wenn der erste Schnee fällt müssen alle Tiere und Pflanzen sich für den bevorstehenden Winter schon vorbereitet haben. Dafür haben sie unterschiedliche Strategien entwickelt.

Bei den Pflanzen gibt es die einjährigen Pflanzen, die es ihren Samen überlassen durch den Winter zu kommen. Der beste Schutz für die Samen ist möglichst wenig Wasser zu enthalten. Das gilt auch für alle anderen Pflanzenzellen, je mehr Wasser sie verliert, um so höher steigt die Salzkonzentration in der verbliebenen Zellflüssigkeit und das erhöht die Frosthärte.

Andere Pflanzen überwintern unterirdisch als Zwiebeln, Knollen oder Wurzelsprosse. Laubbäume lassen ihre Blätter fallen, die Koniferennadeln enthalten ohnehin kaum Wasser.

Bei den Tieren gibt es ebenfalls unterschiedlichste Strategien, eine Möglichkeit ist dem Winter räumlich auszuweichen, so ziehen viele Vögel nach Süden in wärmere Gefilde, auch der bodenständige Regenwurm gräbt sich bei Frost einfach ein paar Zentimeter tiefer in die Erde.

Im Gegensatz zu den Vögeln könne Säugetiere nicht über weite Strecken in den Süden fliehen, sie haben ihre eignen Methoden entwickelt. Viele bekommen ein dickeres Fell und fressen sich Winterspeck an, von dem sie in der nahrungsarmen Zeit zehren.

Eine  Überwinterungsart ist der Winterschlaf. Zu den bekanntesten Winterschläfer gehören Igel, Siebenschläfer und Fledermaus. Diese Tiere legen sich einen eigenen Fettvorrat an und suchen sich im Herbst geschützte Orte, Laubhaufen, Baumhöhlen oder  Höhlen wo die Temperaturschwankungen nicht so groß sind. Dann wird der gesamte Kreislauf heruntergefahren, die Körpertemperatur fällt, der Herzschlag verlangsamt sich und die Atmung wird schwach. Ein Murmeltier hat zum Beispiel normalerweise einen Herzschlag von 100/min dieser liegt während des Winterschlaftes bei 2-3/min auch die Körpertemperatur wird von 39°C auf 7° herab gesetzt. So wird der Energiebedarf auf ein Minimum reduziert damit die angelegten Fettreserven über den Winter hinweg reichen.

Die zweite Überlebensstrategie ist die Winterruhe, dies machen Dachs, Eichhörnchen, Waschbär  und Biber. Hierbei werden die Aktivitäten auf ein Minimum reduziert, der Herzschlag wird vermindert, aber die Körpertemperatur wird nicht nennenswert abgesenkt. Die Tiere schlafen und ruhen, wachen aber zwischendurch immer wieder auf um Nahrung aufzunehmen und auch den Darm zu entleeren.

Eine dritte Form des Überwinterns ist die Kältestarre von Frosch, Schlangen und Eidechsen. Sie verkriechen sich in die Erde oder Trockenmauern, Geröllhaufen und erstarren im wahrsten Sinn des Wortes. Damit aber die Körperflüssigkeiten nicht einfrieren produzieren einige Arten Glucose, als Frostschutzmittel, außerdem entwässern sie den Körper vorher, so daß die Körpersäfte stärker konzentriert sind und daher nicht einfrieren. Besonders bemerkenswert ist dabei der Zitronenfalter, der das so gut kann, dass er den Winter auch bei 20 Grad Minus in Büschen hängend oder am Boden zwischen Blättern überstehen kann.

Es gibt aber auch Tiere die weder Winterschlaf noch Winterruhe halten, trotzdem versuchen sie sich so wenig wie möglich zu bewegen. Dazu gehören im Naturpark Oberer Bayerischer Wald die Auerhühner.  Wird das Auerhuhn jedoch gestört fliegt es auf um sich in Sicherheit zu bringen. Hierfür benötigt es  enorme Energiemengen, die es nur schwer wieder durch die nährstoffarmen  Tannen- oder Fichtennadeln, die es im Winterwald findet, wieder auffüllen kann. Bei diesen Tieren besteht die Gefahr das sie durch mehrmaliges Stören so viel Fettreserven verlieren, das sie den Winter nicht überleben können. Daher ist es wichtig in Auerhuhngebieten auf den Wegen und Loipen zu bleiben, um die Tiere nicht unnötig aufzuschrecken.

von Gebietsbetreurin Anette Lafaire

Die Gebietsbetreuung wird gefördert von Europäischen Sozialfonds ESF, Bayerischen Naturschutzfonds mit Erlösen aus der  Glückspirale

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Fischotterspur am Kleinen Arbersee

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