Übergabe der Projektergebnisse zur Bachsteinfledermaus

20.04.2018, Geisenheim

Der Naturpark RheinTaunus übergibt nach fünfjähriger Laufzeit die umfassenden Ergebnisse des Projekts für die Verantwortungsart Bechsteinfledermaus aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt an Umweltministerin Priska Hinz.

In Anwesenheit von Vertretern des Bundesamtes für Naturschutz, Kommunen, Verbände und Forstverwaltungen nahm gestern Staatsministerin Priska Hinz, Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, die Projektergebnisse aus den Händen von Andreas Kowol, dem Vorsitzenden des Naturparks RheinTaunus und Umweltdezernenten der Stadt Wiesbaden entgegen. Malerische Kulisse für diese Übergabe war eine Waldfläche bei Geisenheim, in der im Rahmen des Projektes bereits Schutzmaßnahmen für die Verantwortungsart umgesetzt worden waren.

„Der Schutz und der Erhalt der biologischen Vielfalt ist eine der Kernaufgaben der Hessischen Landesregierung. Eine prominente Vertreterin dieser Vielfalt bei uns in Hessen ist die Bechsteinfledermaus, die hier einen Verbreitungsschwerpunkt hat. Fünf Jahre nach Projektstart können wir nun erfreut feststellen, dass die Bestände dieser seltenen Art größer sind, als bisher bekannt. Das ist ein gutes Zeichen für die Biodiversität und den Artenschutz“, freute sich Hessens Umweltministerin Priska Hinz anlässlich der Präsentation der Projektergebnisse.

Tatsächlich konnten von zu Beginn bekannten 6 Wochenstubenkolonien im Jahr 2013 im Laufe des Projekts insgesamt 32 Wochenstubenkolonien nachgewiesen werden. In den entsprechenden Waldflächen wurden dann anschließend in Zusammenarbeit mit den forstlichen Bewirtschaftern und waldbesitzenden Kommunen effiziente und in die Forstwirtschaft integrierbare Schutzmaßnahmen entwickelt und mit einem Finanzvolumen von fast 350.000 € umgesetzt. Insgesamt wurden dem Projekt mit dem offiziellen Titel „Förderung eines Kolonieverbundes der Bechsteinfledermaus im europäischen Populationszentrum – Entwicklung und Umsetzung von effizienten Schutzmaßnahmen zur Integration in die forstliche Bewirtschaftung“ aus dem Bundesprogramm biologische Vielfalt und seitens der Träger des Naturparks 1,2 Millionen Euro zur Umsetzung zur Verfügung gestellt.

„Das Projekt hat das Bewusstsein für den Wert der Bechsteinfledermaus im Speziellen und den Wert der Biologischen Vielfalt im Allgemeinen gestärkt. Mit seinem hohen Waldanteil, dem großen Bestand alter Bäume und seiner Unzerschnittenheit ist der Naturpark RheinTaunus nicht nur für die Bechsteinfledermaus ein idealer Lebensraum. Auch zahlreiche andere Arten profitieren von diesem Projekt, etwa Wildkatze, Mittelspecht und Feuersalamander,“ so Thomas Graner vom Bundesamt für Naturschutz.

360 alte Eichen und Buchen wurden im Rahmen der Schutzmaßnahmen bereits durch den Projektträger Naturpark RheinTaunus mit den Fördermitteln angekauft und weitere, fast 600 Höhlenbäume zur Sicherung der Koloniestandorte der standortstreuen Bechsteinfledermaus kartiert. Ein mit hohem Aufwand berechnetes Lebensraummodell soll zudem die Planung von Schutzmaßnahmen für die Art in den Waldflächen erleichtern.

In der noch verbleibenden Projektzeit wird nun ein Leitfaden erstellt um diese Ergebnisse aus dem Naturpark RheinTaunus bundesweit übertragen zu können. Bereits 2016 wurde das Projekt durch Umweltministerin Hinz als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt für seinen Modellcharakter ausgezeichnet. Zudem lobte Hinz die außerordentliche Zusammenarbeit aller Beteiligten und das große Engagement, ohne die die Umsetzung eines solch vorbildlichen Projekts nicht möglich sein könne, und ließ es sich nicht nehmen selbst eine der alten Eichen mit einer der Projekt-Plaketten zu markieren.

Biologische Vielfalt ist alles, was zur Vielfalt der belebten Natur beiträgt: Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen, ihre Wechselwirkungen untereinander und zur Umwelt sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt der Lebensräume. Die natürliche Vielfalt zu schützen, bedeutet nicht nur die Schönheit der Natur zu bewahren. Es bedeutet auch, die Grundlagen des Überlebens von uns allen zu sichern.

 

Offizieller Titel des vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Projekts:

Förderung eines Kolonieverbundes der Bechsteinfledermaus

im europäischen Populationszentrum

Entwicklung und Umsetzung von effizienten Schutzmaßnahmen 

zur Integration in die forstliche Bewirtschaftung“

 

 

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