Freie Sicht auf Nebraer Sandstein

Der erste erwähnte Steinbruch an Saale und Unstrut lag zwischen Memleben und Nebra. 1182 erwarb das Kloster Pforte von den Memlebener Mönchen Land, wobei ein Abbau Erwähnung findet. In Bezug auf das Reichskloster, die Kaiserpfalz und die umliegenden Befestigungen, wird in diesem Talabschnitt wohl seit 1000 Jahren Sandstein gebrochen.

Phasenweise verändern die Abbaue seit Jahrhunderten die Gestalt des Tales. Zuletzt intensiv vor und nach 1900, als der Bahn- und Brückenbau zu einem enormen Materialbedarf führte und der Sandsteins aufgrund der Qualität und Farbe gern im Sichtbereich verbaut wurde.

Mit der industriellen Produktion von Zement und der Verwendung von Beton ging der Abbau zurück und wurde in den 1960er Jahren eingestellt. So gravierend die Auswirkungen auf die Landschaft noch in den 1920er Jahren erschienen, sind Steinbrüche heute Biotope, Teile von Landschaftsschutz- und Naturschutzgebieten. Denn hier finden sich diverse Lebensräume für Flora und Fauna. Leicht hält man die einstigen Abbauwände für von der Unstrut geschaffene Steilwände.

Die alten Brüche als Bestandteil der Kulturlandschaft, Teil der Geschichte und damit Fenster in den Untergrund zugänglich zu halten, ist von weiterem Interesse. Hierfür gibt es Geotope, zu denen auch Stellen in den alten Nebraer Abbauen gehören. Zu Pfingsten 2016 wir der Thüringisch Geologische Verein seine Jahreshauptversammlung in Naumburg veranstalten mit Vorträgen und Exkursionen, auch zu den Buntsandsteinaufschlüssen um Nebra.

Dies hat den Geo-Naturpark Saale-Unstrut-Triasland veranlasst, eines der Geotope entlang des Geopfades Trias-Tor an vier Stellen freistellen zu lassen, so dass der Blick auf die Sandsteinfelsen für Wanderer, interessierte Laien und Experten wieder frei möglich ist.

Die Freistellung konnte über PEK-Mittel (Pflege- und Entwicklungskonzeption), die vom Land Sachsen-Anhalt bereitgestellt werden, finanziert werden und wurde Anfang 2016 umgesetzt.

 

01 Hardegsen_solling Fm

Bild 1     Abbauwand (10-15 hoch) Mittlerer Buntsandstein (Hardegsen bis Solling-Formation)

02 Wegkehre

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild 2     Wegkehre am Wanderweg Geopfad Trias-Tor

03 erste Abbaukammer

 

 

 

 

 

 

Bild 3     Abbaukammer

04 Bodenhorizont

 

 

 

 

 

 

Bild 4     Bodenhorizont (Solling-Formation)

Ein Beitrag von Naturpark Saale-Unstrut-Triasland

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