Neue Heimat erleben und erschmecken

(Foto: Naturpark Sauerland Rothaargebirge / Christina Ermert)

In den Klimawelten in Hilchenbach entdecken zwölf Flüchtlinge die kulinarische Welt  der Wildkräuter (Foto: Naturpark Sauerland Rothaargebirge )

Löwenzahn, Brennnessel und die Schlehe: was für viele Garteninhaber oft ein Ärgernis darstellt, kann jedoch auch eine wahrlich kulinarische Bereicherung sein. So auch für zwölf Flüchtlinge aus Syrien, Eritrea, Irak und dem Libanon. Unter Anleitung von Annette Stähler von den KlimaWelten Hilchenbach wurden herbstliche Kräuter und Früchte gesammelt, die anschließend gemeinsam zu verschiedenen Gerichten zubereitet wurden. Schnell wurde klar, ob als Dip oder Suppeneinlage: Wildkräuter lassen sich auf vielfältige Weise verwenden. Zudem sind sie sehr vitaminreich und haben dazu noch heilsame Wirkungen.

Gestärkt und um viele wertvolle Erfahrungen und Wissen reicher, ging es weiter zum Jugendwaldheim Gillerberg des Regionalforstamts Siegen-Wittgenstein. Im leichten Schneegestöber führte Förster Bernward Kamps vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW durch den Wald rund um die Ginsburg. Dabei erlebte die Gruppe das Ökosystem Wald mit allen Sinnen. „Natur tut gut“, befand ein Teilnehmer. Negative Assoziationen, die aufgrund von Flucht-Erfahrungen zum Wald vorherrschten, wichen an diesem Tag in einen positiven und sicheren Eindruck.

„Vor allem ging es am heutigen Tage darum, den Menschen aus verschiedenen Teilen der Bevölkerung einen Zugang zur Natur zu ermöglichen. Durch das gemeinsame Naturerleben sollte zudem der Austausch und das gegenseitige Verständnis gefördert und ein gemeinsames Engagement für die Natur unterstützt werden“, sagt Christina Ermert, die das Programm als Naturpark-Regionalmanagerin des Kreises Siegen-Wittgenstein organisierte und begleitete.

Der Erlebnistag wurde im Rahmen des Projekts „Natur erleben verbindet“ des Verbandes Deutscher Naturparke e. V. (VDN) umgesetzt. Das VDN-Projekt „Natur erleben verbindet“ wurde mit Förderung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) von Mai 2017 bis November 2018 durchgeführt und hat zum Ziel, die Angebote der Naturparke weiterzuentwickeln und für weitere Zielgruppen zu öffnen, die bisher nicht oder kaum angesprochen wurden. Dazu gehören Menschen aus sozial benachteiligten Schichten, Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchtete. Mit diesem vorbildlichen Projekt wird ein bedeutendes Zeichen für das Engagement an der Schnittstelle von Natur und sozialen Fragen in Deutschland gesetzt.

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