Die Retter des Schönbuchs – Oskar Klumpp und Georg Fahrbach

Bild: Naturpark Schönbuch

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Zwei Persönlichkeiten möchten wir heute vorstellen, die beide immens zur Gründung des Naturparks Schönbuch beigetragen haben: Oskar Klumpp, Landrat im Kreis Tübingen von 1963 bis 1973, also genau in den Jahren, als der Flughafenbau drohte. Und Georg Fahrbach, u.a. langjähriger Vorstand des Schwäbischen Albvereins.

Bereits 1956 wurde im Norden der jungen Bundesrepublik unter Betreiben und mit finanzieller Unterstützung des Getreidehändlers und Mäzen Alfred Toepfer aus Hamburg in der Lüneburger Heide der erste Naturpark Deutschlands gegründet. Bis 1964 waren es 25 Naturparke in der Bundesrepublik Deutschland, nur Baden-Württemberg sah die Notwendigkeit, Gebiete unter Schutz zu stellen, nicht ein. Die Landschaft Baden-Württembergs sei an sich schon so schön, dass eigentlich das ganze Bundesland als Naturpark geschützt werden sollte, so die lapidare Meinung der damaligen Regierung. Toepfer und Landwirtschaftsminister Offner wandten sich an Georg Fahrbach, der als Vorstand des Schwäbischen Albvereins und des deutschen Wanderverbands Druck auf die Landesregierung ausüben sollte. Zeitgleich wurde die Idee der Landesregierung, den Stuttgarter Flughafen auszubauen und in den nahe gelegenen Schönbuch zu verlegen immer konkreter.

Fahrbach verbündete sich mit dem Tübinger Landrat Klumpp und gemeinsam aktivierten sie die Bürger der umliegenden Gemeinden, Mitglieder des Schwäbischen Albvereins und viele andere mehr, organisierten Massendemonstrationen im Schönbuch und Rammert und machten die Politik auf die Brisanz eines so schweren Eingriffs in die Substanz des Waldes aufmerksam. Fahrbach kam auf die Idee, den Schönbuch zum ersten Naturpark des Landes zu erklären und aufgrund seiner guten Kontakte zu Ministerpräsident Filbinger gelang es ihm, diesen dafür zu gewinnen. Die Landräte der umliegenden Kreise, an deren Spitze Landrat Klumpp, Bürgermeister und Heimatvereine wie SAV und Schwäbischer Heimatbund, erklärten sich bereit, im Naturpark mitzuarbeiten und so kam es dann 1972 zur Gründung unter Trägerschaft des Landes.

Bild: Naturpark Schönbuch

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Bestimmt gab es auch für die beiden Kämpfer Stellen im Schönbuch, die sie besonders schätzten. Leider können wir sie nicht mehr fragen. Klumpp hat die feierliche Auszeichnung des Naturparks im Oktober 1974 nicht mehr miterlebt, er starb ein knappes Jahr nach dem Beschluss zur Gründung des Naturparks. Ihm zu Ehren wurde im Goldersbachtal eine damals 300 jährige-Eiche mit einer Gedenktafel versehen. Die Oskar-Klumpp-Eiche ist ein stattlicher Baum und ein gern aufgesuchtes Ziel von allen Besuchern des Naturparks.

Ein Beitrag von Naturpark Schönbuch

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