Hilfe für die Natternzunge

Foto: Naturpark Schönbuch

Foto: Naturpark Schönbuch

Kennen Sie die Natternzunge? Das ist ein kleiner, unauffälliger Farn, der gerne auf feuchten Wiesen steht und sich nur zwischen April und August über der Erde sehen lässt. Früher war er weit verbreitet, mittlerweile sind die Bestände stark geschrumpft. Im Naturpark Schönbuch gibt es noch einige kleine Vorkommen. Der Farn mit dem botanischen Namen Ophioglossum vulgatum gilt als Art mit „besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung“ und ist Teil des 111-Artenkorbs Baden-Württembergs. In dem Korb sind Arten zusammengefasst, die besonders auf Hilfe angewiesen sind; für viele trägt Baden-Württemberg eine besondere Verantwortung.

Ein bekannter Bestand des kleinen Pflänzchens befindet sich zwischen Bebenhausen und Dettenhausen.

Mittlerweile ist die natürliche Sukzession auf dieser Fläche so weit fortgeschritten, dass akuter Handlungsbedarf besteht, um den Farn dort zu erhalten. Insbesondere gilt es, den Baumbewuchs ausreichend klein zu halten, dass wieder ausreichend Licht bis zum Boden kommt.

Davon dürften auch die Zauneidechsen profitieren, für die am Rand der Fläche im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme extra Steinhaufen angelegt wurden. Nach Absprache mit allen Beteiligten hat der Naturpark nun die Patenschaft für den Farnbestand übernommen und kümmert sich ab diesem Jahr um die notwendigen Pflegemaßnahmen.

Die erste Pflegeaktion fand am 24. Februar 2022 statt. Mit 10 Leuten und einem Berg Werkzeug haben wir Feldahorn, Brombeeren und einen Haufen Jungeschen in die Schranken gewiesen. Besonders die Feldahorne erwiesen sich als sehr hartnäckig und waren kaum aus dem Boden zu bekommen. In den vergangenen Jahren konnten die Sträucher frei wachsen. Daher werden wir noch einige Male wiederkommen müssen, bis die Gehölze einigermaßen zurechtgeschrumpft sind. Erst dann wird eine einfache Mahd möglich – und damit ein dauerhaftes Offenhalten der Fläche.

Zwischendurch gab es für alle ein Vesper und etwas zu trinken – bei der Arbeit wurde es dank der Sonne trotz der Jahreszeit doch recht warm.

Herzlichen Dank an Prof. Müller, der uns auf den Bestand und seine Probleme aufmerksam gemacht hat, und an alle Helfer, die uns so tatkräftig unterstützt haben. Wir halten Sie auf dem Laufenden, wie sich die Fläche weiter entwickelt.

Ein Beitrag von Naturpark Schönbuch

Naturpark Schönbuch

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72074 Tübingen

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