Ralf Wegerer und Natura2000

Seit 2020 ist Ralf Wegerer Inhaber der Koordinierungsstelle Natura2000 am Landratsamt Tübingen und damit dafür verantwortlich, Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen unter anderem in dem FFH- und Vogelschutzgebiet Schönbuch kreisübergreifend anzustoßen und zu koordinieren.

Der studierte Geoökologe bringt für seine Aufgabe jede Menge Erfahrung mit, war er doch zuvor in den Geschäftsstellen der Landschaftserhaltungsverbände der Kreise Heilbronn und Böblingen tätig.

Im Schönbuch hat Wegerer ein weites Aufgabenfeld, denn das Gebiet ist in seiner Lebensraum- und Artenzusammensetzung europaweit einmalig. Wegerer gerät geradezu ins Schwärmen, wenn er von der großen und zusammenhängenden Fläche an Streuobstwiesen spricht, die als artenreichster Kulturlandschaftstyp beispiellos ist. Diese Wiesen zu erhalten, zu schützen und weiter zu entwickeln ist nicht nur beruflich sein großes Anliegen. Auch privat verbringt Wegerer viel Zeit auf seinem „Stückle“, seiner Streuobstwiese, wo er zurzeit die Trockenmauern Stück für Stück wieder instand setzt. Kein Wunder, dass er am liebsten den Schönbuchtrauf bei Breitenholz entlangwandert, denn hier liegen ihm die Wiesen wie ausgerollte Teppiche zu Füßen. Auch seiner zweiten Leidenschaft, die Fotografie, kann er hier voll ausleben. Die Bilder in dieser Rubrik sind eine kleine Kostprobe seiner Kunst.

In Sachen Wiese kann der Schönbuch mit noch mehr aufwarten: Wegerer verrät uns, dass die Trollblumenwiese im Fischbachtal eine so einzigartige Artenzusammensetzung hat, dass es vermutlich bis zum Alpenrand keine vergleichbare gibt.

Foto: Ralf Wegerer

Foto: Ralf Wegerer

Der Schutz solcher Kleinode ist schwierig, da Schaden häufig eher aus Unwissenheit, denn aus bösem Willen heraus entsteht. Daher möchte Ralf Wegerer auch über unser Medium des Newsletters an die Leser appellieren: „Freuen Sie sich an den wunderbaren Wiesen des Schönbuchs, schützen Sie diese, indem Sie die Wiesen nicht betreten und die Blumen nicht pflücken. Sollten Sie selbst ein Stücklesbesitzer sein und zum Erhalt der Blühwiesen beitragen wollen, informieren Sie sich über geeignete Pflegemaßnahmen, denn nichts ist so tödlich für das „Wiesle“, als es wöchentlich zu mähen. Wenn Sie z.B. Bäume pflanzen möchten, pflanzen Sie bitte nur traditionelle hochstämmige Obstbäume mit einem Baum-zu-Baum-Abstand von 12 Metern. Nur so kann der in Europa artenreichste Kulturlandschaftstyp erhalten bleiben, welcher wichtig ist für Blumen, Insekten, Vögel und Fledermäuse“.

 

Ein Beitrag von Naturpark Schönbuch

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