Roberto Deimel und sein persönliches Wunder

Foto: HolunderBlütenWunder

Foto: HolunderBlütenWunder

Roberto Deimel hat ein Wunder vollbracht, in mehrerlei Hinsicht: fern seiner chilenischen Heimat hat er mit einem Rezept von Großmutter Martha ein Produkt geschaffen, das regionaler eigentlich gar nicht sein kann. Von ihm stammt das Tübinger HolunderBlütenWunder, das hier in der Region als erfrischendes, nichtalkoholisches Getränk bei keinem Ausschank fehlen darf.
Doch von Anfang an: Als leidenschaftlicher Hobbykoch bereitete Deimel in den 1970er Jahren für seine Familie einen Sirup aus selbst gesammelten Holunderblüten, Zitronensaft und Rübenzucker zu. Dieser kam nicht nur bei der Verwandtschaft gut an, sondern auch Freunde fragten immer wieder nach einem Fläschchen. Schnell war die Idee geboren, eisgekühlte Holundersirup-Schorle auf dem Tübinger Markt anzubieten, mit durchschlagendem Erfolg. Tübinger Gastronomen erkannten die Qualität und das Geschmackserlebnis und nahmen das Getränk in ihrer Getränkekarte mit auf. Obwohl er nie eine Werbeanzeige geschaltet hatte, weitete sich die Nachfrage nach dem Sirup so aus, dass Deimel an ein Wunder glaubte. Damit erhielt sein Sirup auch seinen wunderbaren Namen: „Das HolunderBlütenWunder“. Für die sich steigende Produktion sammelten die Familienmitglieder und Freunde im Mai in der näheren Umgebung die duftenden Blütendolden. Natürlich gab es auch Holunderbüsche im Naturpark Schönbuch, die sie beernten durften. Im sonnenreichen Ammertal, zwischen den blühenden Obstbäumen entlang des Schönbuchtraufs und auch in Bebenhausen war die Ernte besonders erfolgreich. Wo die besten Büsche stehen, hatten sich die Deimels in eine Landkarte eingezeichnet. Mittlerweile werden die Dolden allerdings in Bioqualität geliefert, da die kleine Firma seit einigen Jahren biozertifizierte Zutaten verwendet, denn sie streben die komplette Biozertifizierung an.

Bei Roberto Deimel weiß man nicht so genau, wie man es ausdrücken soll: Hat er sein Hobby zum Beruf gemacht oder musste sein Beruf dem Hobby weichen: denn eigentlich war der studierte Diplom-Biologe auch als Musiker sehr erfolgreich. 1974 gründetet er mit anderen Musikern die Band Grupo Sal, die mit den Klängen lateinamerikanischer Musik ihrem Publikum entwicklungs- und umweltpolitische Themen nahebringt. 35 Jahre war Roberto Deimel auch als Manager der Musikgruppe und dem gleichnamigen Kulturbüro mit Sitz in Tübingen tätig, bis er sich zurückzog. Heute widmet er sich sowohl seinem HolunderBlütenWunder als auch seinem Ehrenamt als Vorsitzender des Kulturvereins „Pan y Arte“. Und natürlich schenkt der bekennende Familienmensch viel Zeit und Liebe seinen Enkelinnen, mit denen er sehr gerne zum Abenteuerspielplatz am Entringer Saurucken geht. Im Mai kann er dort der nachfolgenden Generation den Ursprung seines Erfolges zeigen, die weißen, duftenden Holunderdolden, deren Blütenpracht immer an ein Wunder denken lassen.

Vater Roberto mit Tochter Malena beim Blütenpflücken Foto: HolunderBlütenWunder

Vater Roberto mit Tochter Malena beim Blütenpflücken
Foto: HolunderBlütenWunder

Ein Beitrag von Naturpark Schönbuch

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