Klimaschutz funktioniert auch mit Messer und Gabel

Äpfel & Co.: Wer ganz sicher sein will, saisonale und regionale Produkte zu beziehen, sollte direkt beim Erzeuger einkaufen. Fotos: Jochen Denker/Naturpark
Saisonales Obst und Gemüse aus der Region schmecken nicht nur gut, sondern sind auch ein idealer Beitrag zum Klimaschutz. Doch wann sind eigentlich die ersten Erdbeeren, Tomaten und Gurken reif? Welches Gemüse aus der Region gibt es aktuell? Und sind importierte Lebensmittel wie Spargel und Kirschen aus Südamerika wirklich so schlimm? Antworten liefert der aktuelle Klimatipp des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord.
„Wer auf seine Ernährung achtet, kann einen Beitrag dazu leisten, dass weltweit weniger Emissionen verursacht werden“, ist Naturpark-Projektmanager Florian Schmid überzeugt. Er rechnet vor: Mit durchschnittlich 1,74 Tonnen CO2 ist die Ernährung für einen beachtlichen Teil (15 Prozent) des persönlichen CO2 Ausstoßes eines Menschen verantwortlich. „Wer diesen Anteil reduzieren möchte, hat zwei Möglichkeiten: Man entscheidet sich für überwiegend pflanzliche Lebensmittel oder achtet verstärkt auf Herkunft und Saisonalität“, so Schmid. So werden die Treibhausgasemissionen bei regional erzeugten Nahrungsmitteln durch die kurzen Transportstrecken stark verringert. Hinzu kommt, dass saisonales Obst und Gemüse ohne zusätzlichen Energieaufwand erzeugt werden kann. Das Beheizen von Gewächshäusern entfällt – es fallen weniger CO2-Emissionen an. „Genau hier wollen wir mit unserem monatlichen Klimatipp ansetzen und die Menschen aufklären. Was am Ende im Einkaufskorb landet, hat immer auch Einfluss auf das Klima“, ist auch Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker überzeugt.
Wieviel CO2 bei der Produktion von verschiedenen Obst- und Gemüsesorten verursacht wird, hängt maßgeblich von der Jahreszeit und der Herkunft des Produkts ab. So werden beispielsweise für die Produktion eines Kilos Erdbeeren aus der Region in der Zeit von Juni bis September 0,6 kg CO2 emittiert. Wer allerdings in den Wintermonaten zu Erdbeeren aus Ägypten greift, verursacht mehr als zehnmal so hohe Emissionen. Florian Schmid: „Wenn wir ausschließlich saisonales Obst und Gemüse aus der Region beziehen, können wir deshalb jedes Jahr bis zu 180 kg CO2 pro Person einsparen“. (*Berechnungsgrundlage: CO2-Rechner KlimAktiv)
Jetzt im April und Mai startet beispielsweise die Spargel- und Spinatsaison, außerdem lassen sich erste Radieschen und Rhabarber ernten. Wer ganz sicher sein will, saisonale und regionale Produkte zu beziehen, sollte direkt beim Erzeuger einkaufen. Das kann entweder direkt auf dem Hof oder auf Wochenmärkten sein. Der Naturpark arbeitet eng mit zahlreichen kleinen Erzeugern und Landwirten, Bauernhofläden und Marktbeschickern zusammen. Auf der Naturpark-Homepage gibt es viele Tipps, wo man regionale Produkte direkt vom Erzeuger beziehen kann: www.naturparkschwarzwald.de
Der Naturpark-Klimatipp wird monatlich auf dem Naturpark-Blog sowie auf dem Facebook-Kanal des Naturparks veröffentlicht. Unterstützt wird die Naturpark-Klimakampagne von der Landesforstverwaltung Baden-Württemberg.
Ein Beitrag von Naturpark Schwarzwald Mitte/ Nord
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