Almabtrieb im Dammbachtal

Dammbach – Zum zehnten Mal haben Dammbacher Tierhalter am Samstag, den 21.09.2013 das Ende der Freiland-Weidesaison mit einem Almabtrieb gefeiert. Mit geschmückten Rindern, Ziegen, Pferden, Gänsen und gut 40 in Tracht gekleideten Dammbachern marschierte der Umzug von der Krausenbacher Kirche zum Stall der Familie Goldhammer.Almabtrieb Dammbach

Zahlreiche Zuschauer begleiteten das Spektakel, welches sich bei einem Umtrunk mit Vesper in und am Kuhstall fortsetzte. Der Brauch des Almabtriebs stammt aus dem Alpenraum. Während der Schmuck aus Blumen und Tannenwedeln den Dank an eine fruchtbare und unfallfreie Weidesaison symbolisiert, soll das laute Geläute der Kuhglocken bösartige Dämonen vertreiben. Die großen Glocken der Tiere in Dammbach wurden dazu eigens aus dem Allgäu ausgeliehen.

Eine Attraktion des Umzuges waren die Hinterwälder-Rinder der Familie Goldhammer. Die kleinwüchsige, robuste Rasse aus dem Schwarzwald gilt laut der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen als „stark gefährdet“. Insgesamt gibt es nur noch etwa 2200 Hinterwälder-Kühe. Auch die Pinzgauer-Rinder gehören zu einer rückläufigen und daher gefährdeten Rinder-Rasse.

Rinder, Ziegen und Schafe sind im Dammbachtal nicht nur Lieferanten von hochwertigem Fleisch, sondern tragen als Landschaftspfleger auch wesentlich zum Erhalt der Wiesenlandschaft bei. Im Rahmen des Grünlandprojekts Spessart werden die Dammbacher Tierhalter seit 2009 vom Naturpark und seinem Gebietsbetreuer Christian Salomon, den Naturschutzbehörden, der Gemeinde und verschiedenen anderen Institutionen unterstützt. So konnten unter anderem bereits an die zehn Hektar verwilderter Streuobstwiesen in Dammbach wieder entbuscht und zur Weidenutzung umfunktioniert werden.

Extensive Beweidung hat für den Naturschutz mittlerweile eine große Bedeutung, denn in vielen Bereichen der Spessarttäler gibt es heutzutage überhaupt keine praktikable Alternative, das Grünland und damit die Lebensräume für Hunderte Tier- und Pflanzenarten des Offenlandes zu erhalten. Zudem entwickeln sich gerade durch Weidenutzung strukturreiche und teilweise sehr naturnahe Biotope . Schließlich tragen Weidetiere auch zum Erlebniswert der Spessart-Landschaft bei und garantieren den Erhalt zugehöriger Heuwiesen.

 

 

Ein Beitrag von Naturpark Spessart

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