Artenschutz: Hilfsmaßnahmen für den Wasserfenchel & Co.

Das Naturschutzgebiet Sinngrund ist für seine bundesweit größten Schachblumenvorkommen bekannt. Die Talwiesen beherbergen allerdings noch weitere botanische Kostbarkeiten, darunter das bayernweit einzige Vorkommen des Haarstrang-Wasserfenchels (Oenanthe peucedanifolia). Entdeckt wurde das Vorkommen des unauffälligen Doldenblütlers vom Würzburger Botaniker Prof. Dr. Detlev Drenckhahn, der leider auch seit Jahren einen Rückgang der ohnehin seltenen Pflanze feststellt. Klimawandel und zu frühe Mahd könnten dafür ursächlich sein.

 

k_Wasserfenchel vor der Auspflanzung im Sinngrund (C. Salomon)

Die nachgezogenen Wasserfenchelpflanzen werden einzeln ausgepflanzt (Foto: C. Salomon)

Doch jetzt gibt es wieder Grund zur Hoffnung für den feuchtigkeitsliebenden Wasserfenchel. Naturpark-Gebietsbetreuer Christian Salomon hat nicht nur Landwirte dafür gewinnen können, die meist kleinen Einzelvorkommen des Fenchels später zu mähen, so dass die Fenchelsamen ausreifen können. Der Botanische Garten der Universität Würzburg hat aus entnommenen Samen nun auch erstmals Fenchelpflanzen angezogen, die Gebietsbetreuer Salomon wieder im Sinngrund ausgepflanzt hat.

 

k_Blühender Wasserfenchel (C. Salomon)

Blühender Haarstrang-Wasserfenchels (Foto: C. Salomon)

Ähnliche Maßnahmen laufen im Naturpark schon für weitere Pflanzenarten, darunter Sonnentau, Arnika und die besonders seltene Orchidee Herbstdrehwurz. „Den letzten ihrer Art einfach beim Aussterben zuzusehen, ist keine gute Option“, so der Naturpark-Mitarbeiter. Man versuche daher einerseits die Pflege der Standorte zu optimieren und andererseits diese Arten bei der Wiedervermehrung zu unterstützen. Allerdings kommen hierfür nur Samen in Frage, die wirklich von Wildpflanzenbeständen aus dem Spessart stammen. Alles andere könnte die genetische Vielfalt dauerhaft zerstören.

Neben der Auspflanzung angezogener Pflanzen werden im Naturpark Spessart seit letztem Jahr auch mit der Samenerntemaschine „eBeetle“ ganze Wiesenabschnitte beerntet. Mit diesem Saatgut werden an anderer Stelle dann neue Wiesen angelegt, die neben den seltenen Pflanzenarten auch gleich die zugehörige Pflanzengesellschaft erhalten.

Ein Beitrag von Naturpark Spessart

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